Prag stockt Finanzierung für Behinderten-Transport Bezba auf
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Für viele Nutzer bedeutet Bezba doprava weit mehr als eine praktische Hilfe – oft ist es die einzige Möglichkeit, regelmäßig Schule, Arbeitsplatz oder einen Arzt zu erreichen

Menschen mit schweren Behinderungen in Prag sollen künftig leichter mobil sein. Die Stadt stockt die Finanzierung des barrierefreien Transports Bezba doprava auf und investiert in zusätzliche Fahrzeuge sowie weiteres Personal.
Der Magistrat genehmigte zusätzliche 17 Millionen Kronen, um den Betrieb bis Jahresende sicherzustellen. Außerdem soll die Fahrzeugflotte um sieben speziell angepasste Wagen erweitert werden. Auch das ROPID-Dispositionszentrum, das die Einsätze koordiniert, erhält mehr Personal.
Für viele Nutzer bedeutet Bezba doprava weit mehr als eine praktische Hilfe – oft ist es die einzige Möglichkeit, regelmäßig Schule, Arbeitsplatz, Arzttermine, Tagesstätten oder kulturelle Veranstaltungen zu erreichen. Damit geht es nicht um Komfort, sondern um grundlegende Selbstständigkeit und Lebensqualität.
„Wir erweitern nicht nur die Fahrzeugflotte, sondern auch die Kapazitäten der Tagesstätten. Beides ist für Menschen mit Behinderung und ihre Familien absolut entscheidend“, erklärte Sozialstadträtin Alexandra Udženija. Ihr Amtskollege für Verkehr, Zdeněk Hřib, sprach von einem „konkreten Schritt zu einer fairen und offenen Stadt“, in der barrierefreies Fortkommen kein Luxus, sondern ein Grundrecht sei.
Trotz Fortschritten bei der Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr stößt das Angebot oft an Grenzen. Derzeit müssen die Disponenten von Bezba doprava täglich rund 120 Fahrtanfragen ablehnen. Ab Herbst dürfte die Nachfrage weiter steigen: Schon jetzt liegen etwa 500 Anträge auf regelmäßige Fahrten zum Beginn des neuen Schuljahres vor.
„Mit unseren 44 Fahrzeugen können wir den Andrang nicht mehr bewältigen. Die neuen Wagen sind dringend nötig“, so ROPID-Direktor Petr Tomčík. Sie sollen bis Anfang 2026 einsatzbereit sein und den Engpass zumindest kurzfristig lindern.
Das Projekt richtet sich an Inhaber von ZTP- oder ZTP/P-Ausweisen mit Wohnsitz in Prag oder im angrenzenden Mittelböhmen. Seit 2022 befördert die Flotte täglich bis zu 350 Fahrgäste. Auch die Region Mittelböhmen beteiligt sich an der Finanzierung, da die Fahrten teilweise über die Stadtgrenzen hinausführen.