Hepatitis A-Fälle in Tschechien 2025 auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren
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Die Infektion wird hauptsächlich durch verunreinigte Hände übertragen

Die Zahl der Hepatitis-A-Fälle in Tschechien erreicht 2025 den höchsten Stand seit 15 Jahren. Vor allem in Prag und umliegenden Regionen steigt die Infektionsrate stark an. Experten warnen vor weiterer Ausbreitung und raten zu erhöhter Handhygiene und Impfungen.
Die Zahl der Hepatitis-A-Erkrankungen in Tschechien ist in diesem Jahr bis Ende Juli auf über 1.000 Fälle gestiegen – und damit so hoch wie seit 2009 nicht mehr. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 wurden 636 Infektionen registriert, wie aus Daten des Staatlichen Gesundheitsinstituts (SZÚ) hervorgeht. Auch das Europäische Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle (ECDC) warnte bereits im Juni vor einer Ausbreitung der Krankheit in Mitteleuropa. Betroffen sind neben Tschechien auch Länder wie die Slowakei, Österreich und Ungarn.
Die Infektion wird hauptsächlich durch verunreinigte Hände übertragen, die mit kleinsten Mengen von Stuhl in Berührung kommen. Experten appellieren daher besonders an gründliche Handhygiene, da das Virus auf Händen mehrere Stunden und auf Gegenständen sogar mehrere Tage überleben kann. Häufig verbreitet sich Hepatitis A in Kindergärten, Schulen oder an anderen Orten mit vielen Menschen. Infizierte sind bis zu 50 Tage ansteckend.
Regional verzeichnet Tschechien laut einem Bericht des Nachrichtensenders ČT24 die meisten Erkrankungen in Prag (370 Fälle), der Mittelböhmischen Region (181) und der Mährisch-Schlesischen Region (113).
Die Symptome von Hepatitis A ähneln zunächst einer Grippe: Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schmerzen im rechten Oberbauch und allgemeines Unwohlsein. Später treten typische Zeichen einer Leberentzündung auf, darunter Gelbfärbung von Haut und Augen, dunkler Urin, heller Stuhl und Hautjucken. Überraschenderweise zeigen laut SZÚ neun von zehn Infizierten gar keine Symptome. Das Virus ist jedoch besonders leicht übertragbar, wenn Hygienevorschriften nicht eingehalten werden.
Zur Bekämpfung der Ausbreitung setzt das Staatliche Gesundheitsinstitut derzeit auf gezielte Impfungen, vor allem für Obdachlose und weitere Risikogruppen, sowie auf Impfungen nach Kontakt mit Infizierten. Experten empfehlen die Impfung jedoch auch für andere Bevölkerungsgruppen. Interessierte müssen die Impfung derzeit selbst bezahlen; sie umfasst zwei Dosen und kostet etwa 1.700 Kronen.