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Bier im tschechischen Wirtshaus ist heute um die Hälfte teurer als vor Corona

Der Preis für ein gezapftes Zwölfer-Bier ist seit 2019 um mehr als 55 Prozent gestiegen – noch stärker kletterten die Preise für Speisen

Bier im tschechischen Wirtshaus ist heute um die Hälfte teurer als vor Corona
Foto: Amie Johnson | Unsplash

Der Kneipenbesuch wird für Tschechen immer kostspieliger. Seit 2019 sind die Preise für gezapftes Bier um mehr als die Hälfte gestiegen. Viele Gäste bleiben deshalb inzwischen zu Hause.


Wer in Tschechien ein Bier bestellt, merkt es sofort: Das gezapfte Bier wird immer teurer – und entfernt sich preislich zunehmend vom Flaschenbier im Supermarkt. Wie das tschechische Nachrichtenportal Novinky.cz berichtet, sind im Handel die Preise in den vergangenen fünf Jahren lediglich um 10 bis 25 Prozent gestiegen, während Gäste in den Kneipen deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen.


Nach Angaben des Kassensystems Dotykačka ist der Preis für ein gezapftes Zwölfer-Bier seit 2019 um mehr als 55 Prozent gestiegen – von knapp 40 auf 61,50 Kronen. Noch stärker kletterten die Preise für Speisen. Experten rechnen damit, dass der Abstand zwischen Gastronomie und Handel weiter wächst.


Die Gründe für die Entwicklung liegen in den Krisen der vergangenen Jahre: Pandemie, Krieg in der Ukraine, Energiekrise, zweistellige Inflation und Rezession. Hinzu kam 2024 der Wegfall des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes – seither gilt für gezapftes Bier der Standardsatz von 21 Prozent.


Weniger Gäste in den Kneipen


Laut Dotykačka verteuerte sich etwa ein klassischer Gulasch von durchschnittlich 118 Kronen im Jahr 2019 auf heute 183 Kronen. Für viele ist das zu teuer: In einer Umfrage des Portals Novinky.cz gaben 62 Prozent von 19.000 Teilnehmern an, nicht mehr regelmäßig in die Kneipe zu gehen.


Vor wenigen Wochen kündigte Plzeňský Prazdroj eine weitere Preisanpassung an, bei einigen Sorten um bis zu zwei Kronen. „Wir haben zwei Jahre lang nicht erhöht. Angesichts steigender Kosten mussten wir reagieren“, begründete Unternehmenssprecher Zdeněk Kovář gegenüber dem Nachrichtenportal. Als Ursachen nannte er höhere Transport- und Logistikkosten.


Trotz der kräftigen Preissprünge bleibt Bier in Tschechien im internationalen Vergleich erschwinglich. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt das deutlich: 1985 kostete ein Zwölfer-Bier zwar nur 6,30 Kronen – heute reicht das Durchschnittseinkommen für mehr als das Dreifache.

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