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Bereits über 3.000 Hepatitis-A-Fälle 2025 in Tschechien: Zahl der neu gemeldeten Fälle jedoch rückläufig

Am stärksten betroffen ist weiterhin Prag, gefolgt von der Region Mittelböhmen

Neuer Höchststand bei Hepatitis-A-Infektionen in Tschechien: Zahl der neu gemeldeten Fälle jedoch rückläufig
Foto: Freepik

In Tschechien erreicht die Zahl der Hepatitis-A-Infektionen den höchsten Stand seit Jahrzehnten. Besonders betroffen ist weiterhin Prag. Behörden meldeten jedoch einen Rückgang der neu gemeldeten Fälle. Trotz der leichten Entspannung rufen Behörden weiterhin zu Vorsicht und verstärkter Hygiene auf.


In Tschechien sind in diesem Jahr nach Angaben des Staatlichen Gesundheitsinstituts (SZÚ) bereits 34 Menschen an Hepatitis A gestorben. Im gesamten vergangenen Jahr waren es lediglich zwei Todesfälle. Bis Ende der vergangenen Woche registrierten die Hygienebehörden 3.049 bestätigte Infektionen, teilte das Institut mit. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 waren landesweit 636 Erkrankungen gemeldet worden. Damit erreicht die Zahl der Hepatitis-A-Fälle den höchsten Stand seit 1984.


Trotz der hohen Gesamtzahlen zeichnet sich zuletzt eine leichte Entspannung ab. In den vergangenen Wochen sei die Zahl der wöchentlich neu gemeldeten Fälle rückläufig, erklärte das SZÚ. Während in der 48. Kalenderwoche noch 158 Neuinfektionen erfasst wurden, sank die Zahl eine Woche später auf 95 und in der 50. Kalenderwoche auf 74 Fälle.


Am stärksten betroffen ist weiterhin Prag mit bislang 1.303 Infektionen, gefolgt vom Mittelböhmischen Kreis mit 461 Fällen. Einen erneuten Anstieg verzeichnen die Behörden in den vergangenen Wochen jedoch im Südmährischen Kreis, insbesondere unter Obdachlosen sowie Studenten an Hochschulen.

Neuer Höchststand bei Hepatitis-A-Infektionen in Tschechien: Zahl der neu gemeldeten Fälle jedoch rückläufig
Foto: Rawpixel | Freepik

Hepatitis A in Tschechien


Bis Mitte der 1960er-Jahre traten Hepatitis-Epidemien in der damaligen Tschechoslowakei nahezu jährlich auf. Erst danach setzte eine schrittweise Verbesserung der hygienischen Bedingungen ein – insbesondere durch den besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie den Ausbau der Kanalisation.


Seit der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre zeigt der langfristige Trend der Hepatitis-A-Erkrankungen in Tschechien insgesamt nach unten. Eine markante Ausnahme bildete das Jahr 1979, als eine großflächige lebensmittelbedingte Epidemie ausbrach. Damals wurden mehr als 32.000 Erkrankungsfälle registriert.


Trotz der leichten Entspannung der Lage rufen Behörden weiterhin zu verstärkter Hygiene auf


Da das Virus vor allem durch mangelnde Handhygiene übertragen wird, rufen Behörden und Ärzte die Bevölkerung zu verstärkter Vorsicht auf. Regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife bleibt der einfachste und zugleich wichtigste Schutz. Entscheidend sei die richtige Dauer des Händewaschens – mindestens zehn bis zwanzig Sekunden – und idealerweise anschließend eine Desinfektion.


Die Symptome von Hepatitis A ähneln zunächst einer Grippe: Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Schmerzen im rechten Oberbauch. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Gelbfärbung von Haut und Augen, dunklem Urin, hellerem Stuhl und teils starkem Juckreiz – typische Anzeichen einer Leberentzündung.

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