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Tschechischer Staatshaushalt: Defizit sinkt deutlich – Bester Halbjahreswert seit sechs Jahren

Im Juni konnte Tschechien sogar einen Überschuss verbuchen

Tschechischer Staatshaushalt: Defizit sinkt deutlich – Bester Halbjahreswert seit sechs Jahren
Foto: Freepik

Der tschechische Staatshaushalt verzeichnete zur Jahresmitte das niedrigste Halbjahresdefizit seit sechs Jahren, ist jedoch dennoch das sechsthöchste seit der Gründung der Tschechischen Republik im Jahr 1993. Finanzminister Stanjura spricht aber von einer positiven Entwicklung – getrieben durch höhere Steuereinnahmen und stabile Ausgaben.


Tschechiens Staatshaushalt wies Ende Juni 2025 ein Defizit von 152,4 Milliarden Kronen auf. Bereinigt um Einnahmen und Ausgaben im Zusammenhang mit EU-Projekten und Finanzierungsmechanismen lag der Fehlbetrag bei 150,8 Milliarden Kronen. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies eine Verbesserung um 26,2 Milliarden Kronen dar – dank gestiegener Einnahmen und moderat wachsender Ausgaben.


„Das Haushaltsdefizit nach dem ersten Halbjahr ist das niedrigste seit sechs Jahren. Im Juni konnte der Staatshaushalt sogar einen Überschuss von 18,2 Milliarden Kronen verbuchen“, erklärte Finanzminister Zbyněk Stanjura. Grund für den positiven Monat war vor allem die Zahlung von viertel- und halbjährlichen Steuervorauszahlungen durch Unternehmen sowie die Nachversteuerung für das Jahr 2024.


Die Staatseinnahmen stiegen bis Ende Juni im Jahresvergleich um 5,7 Prozent auf insgesamt 1.011,5 Milliarden Kronen. Positiv entwickelten sich die Einnahmen aus Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, die um fast neun Prozent zulegten. Bei der Körperschaft- und Einkommenssteuer wurde ein Plus von über zehn Prozent erzielt. Auch die Mehrwertsteuer legte kräftig zu. Für Stanjura ist das ein ermutigendes Zeichen: „Diese Entwicklung zeigt, dass es sowohl der Wirtschaft als auch den Haushalten besser geht.“


Ausgabenseite im Detail


Die Staatsausgaben stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent auf rund 1.163,9 Milliarden Kronen. Maßgeblich dafür waren höhere laufende Ausgaben (+2,3 %), etwa im Bildungsbereich (+17,9 Mrd. Kč), bei Sozialtransfers (+12,9 Mrd. Kč), für die Schuldentilgung (+4,9 Mrd. Kč), beim Personal in staatlichen Organisationseinheiten (+4,0 Mrd. Kč), bei Beiträgen an die EU (+2,5 Mrd. Kč) sowie bei Ausgleichszahlungen an die Tschechische Post für universelle Postdienstleistungen (+2,3 Mrd. Kč).


Rückgang bei EU-Mitteln


Während die steuerlichen Einnahmen deutlich zulegten, gingen die Mittel aus der EU und anderen finanziellen Mechanismen zurück. Die Einnahmen aus diesen Quellen lagen um 23,6 Prozent unter dem Vorjahreswert (–18,8 Mrd. Kč). Ein wesentlicher Grund dafür ist die unregelmäßige Auszahlung von Mitteln aus dem tschechischen Nationalen Aufbauplan.

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