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Tschechische Wirtschaft trotzt globalen Risiken – ČBA korrigiert Prognose nach oben

Optimistischere Wachstumsaussichten trotz Handelskonflikten und leicht steigender Inflation

Foto: Christopher Burns | Unsplash
Foto: Christopher Burns | Unsplash

Die Tschechische Bankvereinigung (ČBA) hat ihre Prognose für das tschechische Wirtschaftswachstum 2025 auf 2,1 % angehoben. Damit zeigt sich Tschechiens Wirtschaft trotz globaler Handelskriege und leicht steigender Inflation weiterhin stabil.


Die Tschechische Bankvereinigung (ČBA) erwartet für dieses Jahr ein stärkeres Wirtschaftswachstum von 2,1 % und für das kommende Jahr 2 %. Damit fällt die Prognose optimistischer aus als noch im Mai, als noch 1,7 % Wachstum für 2025 prognostiziert wurden. Die Verbesserung kommt trotz der US-Zölle, die voraussichtlich auch 2026 bestehen bleiben. Die Auswirkungen der Handelskriege schlagen laut ČBA zwar weiterhin zu Buche – sie sollen in den Jahren 2025 und 2026 das tschechische BIP um 0,6 Prozentpunkte mindern, jedoch weniger als noch im Mai mit -0,8 % prognostiziert.


Die bessere Prognose stützt sich vor allem auf zwei Faktoren:


Stärkere Exportaktivität: Getragen von der internationalen Nachfrage, die die negativen Effekte der Zölle in der zweiten Jahreshälfte abfedert. Allerdings dürfte der Effekt zusätzlicher Exporte in die USA geringer ausfallen, da es in den vergangenen Quartalen bereits zu Vorabkäufen kam.


Solide Ausgangslage der Wirtschaft: Einschließlich einer leicht positiven Revision des BIP für das zweite Quartal und einer minimal höheren realen Lohnentwicklung. Dies gilt trotz einer leicht höheren Prognose für die Verbraucherpreisinflation in diesem Jahr von 2,5 %, die 2026 mit 2,2 % wieder näher am Inflationsziel der Zentralbank liegt.


Die Bankvereinigung erwartet daher eine vorsichtige Senkung des Leitzinses der tschechischen Nationalbank auf 3,25 % im ersten Quartal 2026, unterstützt durch einen stärkeren tschechischen Kronenkurs, niedrigere EZB-Zinsen und die Geldpolitik der US-Notenbank.


Auf der fiskalischen Seite geht die Bankvereinigung von einem stabilen Haushaltsdefizit leicht über zwei Prozent des BIP aus, was noch zusätzliche Einsparungen erfordert. Ein stärkeres fiskalisches Lockerungsprogramm nach den Wahlen im Oktober, verbunden mit höherem Inflationsdruck durch stärkeres Wirtschaftswachstum, könnte den Zinsausblick jedoch negativ beeinflussen.


Insgesamt zeigt die tschechische Wirtschaft trotz dieser Risiken eine solide und widerstandsfähige Wachstumsdynamik. Sie setzt ihre post-Covid-Erholung in Mittelosteuropa fort – diesmal begleitet von niedrigerer Inflation, moderaten Zinsen und einem geringeren Haushaltsdefizit. Die Prognose deutet auf eine moderate Verlangsamung der Kreditdynamik hin, die die Struktur des Wirtschaftswachstums widerspiegelt.

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