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Tschechische Handelsinspektion deckt zahlreiche Mängel bei Online-Shops auf

Besonders oft handelte es sich um Verletzungen des Verbraucherschutzgesetzes

Foto: SumUp | Unsplash
Foto: SumUp | Unsplash

Die Tschechische Handelsinspektion hat im zweiten Quartal 2025 erneut massive Verstöße bei Online-Shops aufgedeckt. In vielen Fällen fehlten grundlegende Verbraucherinformationen, oder es kamen unlautere Geschäftspraktiken zum Einsatz.


Die Tschechische Handelsinspektion (ČOI) hat auch im zweiten Quartal 2025 ihre Überprüfungen von Online-Shops fortgesetzt. Im Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni wurden 125 Kontrollen durchgeführt – in 106 Fällen (84,8 Prozent) stellten die Inspektoren Verstöße gegen geltende Rechtsvorschriften fest.


Der Schwerpunkt lag auf Unternehmen, die ihre Waren und Dienstleistungen über das Internet, mobile Anwendungen oder soziale Netzwerke anbieten. Gerade Plattformen wie Facebook oder Instagram bergen für Verbraucher Risiken: Häufig fehlen dort grundlegende Informationen über den Verkäufer – etwa zur Identität, zu Kontaktmöglichkeiten oder zu Rücktritts- und Reklamationsrechten.


Insgesamt dokumentierte die ČOI im Untersuchungszeitraum 386 Verstöße. Besonders oft handelte es sich um Verletzungen des Verbraucherschutzgesetzes, das in 173 Fällen missachtet wurde. Dabei standen drei Problembereiche im Vordergrund:


  • Mangelnde Information über Reklamationsrechte

  • Unlautere Geschäftspraktiken wie irreführende Angaben zu Produkten, Preisen oder Services

  • Fehlende Hinweise auf außergerichtliche Streitbeilegung


Besonders brisant: In 17 Fällen ging es um manipulierte oder nicht überprüfbare Kundenbewertungen. Verbraucher konnten nicht erkennen, ob Rezensionen tatsächlich von Käufern stammten.


Oft wurden Kunden weder über ihre Rücktrittsrechte noch über entsprechende Formulare informiert. Zudem versäumten es Händler vielfach, Vertragsbedingungen in Textform bereitzustellen oder klarzustellen, dass mit einer Bestellung eine Zahlungspflicht entsteht.


Zusätzlich stellte die Inspektion in 62 Fällen Verstöße gegen weitere Rechtsnormen fest. Insgesamt verhängte die Behörde im zweiten Quartal 167 rechtskräftige Bußgelder in Höhe von 3.448.500 CZK (rund 140.000 Euro).


Die Ergebnisse bestätigen laut ČOI ein strukturelles Problem: Viele Online-Händler ignorieren weiterhin grundlegende Verbraucherschutzregeln. Die Kontrollen gelten als besonders aufwendig – sowohl zeitlich als auch fachlich. Um die Trefferquote hochzuhalten, konzentriert sich die Inspektion auf Shops, bei denen schon vorab Anzeichen für Gesetzesverstöße vorliegen – sei es durch Hinweise von außen oder durch eigene Recherchen.

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