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Tschechien erhöht Mindestlohn – ab Januar 22.400 Kronen brutto

Die Regierung hatte bereits im vergangenen Herbst beschlossen, dass der Mindestlohn im kommenden Jahr 43,4 Prozent des durchschnittlichen Einkommens erreichen soll

Tschechien erhöht Mindestlohn – ab Januar 22.400 Kronen brutto
Foto: Freepik

Ab Januar steigt in Tschechien der Mindestlohn deutlich: Arbeitnehmer mit den niedrigsten Einkommen erhalten künftig 22.400 Kronen brutto im Monat. Regierung, Opposition, Gewerkschaften und Arbeitgeber bewerten den Schritt jedoch sehr unterschiedlich.


Ab dem kommenden Januar erhöht sich der Mindestlohn in Tschechien um 1.600 Kronen monatlich auf 22.400 Kronen brutto. Arbeitsminister Marian Jurečka (KDU-ČSL) bestätigte gegenüber dem Tschechischen Fernsehen (ČT) die vom Finanzministerium errechnete Summe. Gleichzeitig steigen auch die niedrigsten tariflich garantierten Löhne im öffentlichen Dienst um knapp acht Prozent.


Besonders betroffen sind Berufsgruppen, in denen traditionell Mindestlohn gezahlt wird, wie Hilfsarbeiter oder Reinigungspersonal. Mit den derzeit 20.800 Kronen brutto pro Monat haben viele von ihnen große Schwierigkeiten, finanziell über die Runden zu kommen.


Die Regierung hatte bereits im vergangenen Herbst beschlossen, dass der Mindestlohn im kommenden Jahr 43,4 Prozent des durchschnittlichen Einkommens erreichen soll. Dieses wird vom Finanzministerium für 2026 auf knapp 51.500 Kronen geschätzt. Rund 118.000 Beschäftigte – also etwas mehr als drei Prozent aller Arbeitnehmer – profitieren direkt von der Erhöhung.


Während die Regierungskoalition das Modell einer schrittweisen Anhebung bis auf 47 Prozent des Durchschnittslohns bis 2029 verteidigt, fordert die Opposition ein schnelleres Tempo, da in anderen Ländern die Untergrenze bereits bei 50 Prozent angesetzt ist.


Auch die Gewerkschaften sprechen sich für eine schnellere und deutlichere Anhebung aus, da der Mindestlohn weit unter den tatsächlichen Lebenshaltungskosten liegt – besonders Alleinstehende und Familien sind hierbei stark betroffen. Arbeitgebervertreter hingegen sehen den automatischen Berechnungsmechanismus als vernünftigen Kompromiss.

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