top of page

Rekordjahre für tschechische Rüstungsindustrie – Produktion und Exporte auf Höchststand

Neben Munition steigt auch die Nachfrage nach militärischer Fahrzeugtechnik

Foto: Jay Rembert | Unsplash
Foto: Jay Rembert | Unsplash

Die tschechische Rüstungsindustrie erlebt einen nie dagewesenen Aufschwung. Getrieben von der anhaltenden russischen Aggression in der Ukraine und steigender Nachfrage europäischer Armeen melden heimische Hersteller Rekordexporte und volle Auftragsbücher.


Die tschechische Rüstungsindustrie erlebt derzeit eine bislang beispiellose Wachstumsphase. Im vergangenen Jahr exportierten die Hersteller von Militärgütern Waren im Wert von 94 Milliarden Kronen – nahezu doppelt so viel wie im Jahr zuvor, berichtet der Nachrichtensender ČT24. Haupttreiber dieser Entwicklung sind der anhaltende Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie die gestiegene Nachfrage der Streitkräfte in Europa und darüber hinaus.


Ein Beispiel ist der Munitionshersteller Sellier & Bellot aus Vlašim. Das Unternehmen erwirtschaftete 2024 einen Gewinn von 1,7 Milliarden Kronen – rund eine halbe Milliarde mehr als im Vorjahr. Der Traditionsbetrieb, der seit mehr als 200 Jahren Munition für zivile Märkte und Streitkräfte produziert, verzeichnet derzeit eine historisch hohe Nachfrage.


Die tschechische Armee selbst stockt ihre Bestellungen auf und hat mit dem Unternehmen sogar sogenannte Mobilisierungsverträge abgeschlossen. Diese greifen im Krisenfall, damit die Versorgung der eigenen Truppen Vorrang erhält.


Neben Munition steigt auch die Nachfrage nach militärischer Fahrzeugtechnik. Der größte tschechische Rüstungskonzern, die Czechoslovak Group, investiert derzeit eine Milliarde Kronen in neue Produktionshallen in Šternberk und Kopřivnice. Hunderte neue Arbeitsplätze sollen entstehen.


Die steigende Rüstungsnachfrage spiegelt sich in den Zahlen des Verteidigungsministeriums wider: 2022 wurden Verträge über 53 Milliarden Kronen abgeschlossen, 2023 über mehr als das Doppelte und 2024 erreichte das Volumen fast 244 Milliarden Kronen. Genaue Liefermengen aus tschechischer Produktion werden nicht veröffentlicht.


Doch trotz des Booms stößt die Branche zunehmend an ihre Grenzen. Probleme in der Lieferkette – etwa Engpässe bei Schießpulver – sowie fehlende Produktionsflächen, Maschinen und Fachkräfte bremsen den weiteren Ausbau. Seit 2022 wächst der Rüstungsexport rasant: von 34 Milliarden Kronen im Jahr der russischen Invasion über 50 Milliarden 2023 bis auf 94 Milliarden im Vorjahr. Mehr als die Hälfte der Lieferungen geht an europäische Länder außerhalb der EU, ein Drittel in EU-Staaten.

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

bottom of page