Atomkraftwerk Temelín erzielt 2025 neuen Produktionsrekord
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Südböhmisches Kernkraftwerk erzeugt seit Jahresbeginn so viel Strom wie zuletzt 2017

Das Kernkraftwerk Temelín hat in diesem Jahr einen neuen Produktionsrekord erreicht. Nach Angaben von ČEZ ist das Ergebnis vor allem auf technische Modernisierungen und längere Betriebsphasen zwischen den planmäßigen Abschaltungen zurückzuführen.
Seit Jahresbeginn erzeugte das südböhmische Atomkraftwerk so viel Strom, dass damit alle tschechischen Haushalte rein rechnerisch rund zwölf Monate lang versorgt werden könnten. Nach acht Jahren übertraf Temelín damit den bisherigen eigenen Produktionsrekord. Der bisherige Höchstwert stammte aus dem Jahr 2017 und lag bei 16,48 Millionen Megawattstunden.
Nach Angaben des Energiekonzerns ČEZ ist der Rekord das Ergebnis langfristiger Vorarbeiten. Maßgeblich dazu beigetragen haben eine Modernisierung der Anlage sowie die Umstellung auf verlängerte Brennstoffzyklen. Dadurch konnte die Betriebszeit zwischen den planmäßigen Stillständen ausgeweitet werden – bei gleichzeitig hohem Sicherheitsstandard. „Wir haben die Laufzeiten zwischen den Abschaltungen verlängert, selbstverständlich mit maximalem Fokus auf Sicherheit. In diesem Jahr hat dann alles zusammengepasst“, erklärte Temelín-Kraftwerksdirektor Jan Kruml.
Jährliche Stromproduktion hängt von Zahl der Stillstände ab
In den kommenden Jahren wird die Stromerzeugung des Kernkraftwerks nach Einschätzung von ČEZ vor allem davon abhängen, ob ein Jahr mit einer oder zwei geplanten Abschaltungen verbunden ist. Diese dienen dem Brennstoffwechsel, sicherheitstechnischen Kontrollen sowie Investitionen in die Anlage. Für das kommende Jahr rechnen die Energieexperten daher bereits mit einer geringeren Produktion.
„Das Brechen von Rekorden ist nicht unsere Priorität“, betonte Bohdan Zronek, Vorstandsmitglied von ČEZ und Leiter der Sparte Kernenergie. Ziel sei vielmehr ein langfristig sicherer und möglichst effizienter Betrieb. Die tschechischen Kernkraftwerke seien ein zentraler emissionsfreier Energiepfeiler, auf den sich Haushalte und Unternehmen dauerhaft verlassen könnten.
Bis zum Jahresende ist in Temelín keine weitere Abschaltung geplant. Sollte der Betrieb weiterhin störungsfrei verlaufen, könnte noch eine weitere Marke fallen: die Schwelle von 17 Millionen Megawattstunden.
Seit Jahresbeginn hat Temelín insgesamt 16,5 Terawattstunden Strom erzeugt. Zusammen mit dem Kernkraftwerk Dukovany zählen die beiden Anlagen zu den wichtigsten Produzenten sauberer Energie in Tschechien. Nach Angaben von ČEZ werden durch den Betrieb der Kernkraftwerke jährlich rund 20 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen vermieden.








