95 Jahre Teplárny Brno: Vom Kohlewerk zur modernen Fernwärme
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Hackschnitzelanlage und Fernwärme aus Dukovany für eine saubere Zukunft

Die Heizkraftwerke Brünn feiern in diesem Jahr 95 Jahre Innovation und Energieversorgung für die Stadt. Vom klassischen Kohlewerk hat sich das Unternehmen zu einem modernen Partner für Fernwärme, Strom und erneuerbare Energien entwickelt.
Die Teplárny Brno feiern in diesem Jahr 95 Jahre seit Aufnahme ihres Betriebs. Professor Vladimír List ließ sich für ein Heizkraftwerk, das auch Strom erzeugt, in New York inspirieren – ein Konzept, das bis heute als Basis moderner Energieversorgung gilt. Von den rauchenden Schornsteinen der Vergangenheit hat sich Brno zu einer Stadt mit sauberer Luft und einem modernen Fernwärmesystem entwickelt.

Pionierarbeit seit 1930
Schon 1930 gehörten die Teplárny Brno (Heizkraftwerke Brünn) zu den ersten in der damaligen Tschechoslowakei, die gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen konnten. Seither prägt ein Weg von Innovationen, Krisen und mutigen Entscheidungen die Geschichte des Unternehmens. In den 1950er-Jahren entstand das zentrale Wärmenetz, in den 1970ern begann der Übergang vom Kohle- zum Gasbetrieb.
Aus dem einst „einfachen“ Fernwärmeversorger wurde ein moderner Energiepartner für die Stadt. Heute bietet das Unternehmen nicht nur Wärme, sondern auch Strom, Gas und Dienstleistungen im Bereich E-Mobilität an.

Neue Hackschnitzelverbrennungsanlage startet Testbetrieb
In diesem Jahr nahm die Teplárny den Testbetrieb einer Hackschnitzelverbrennungsanlage auf, die künftig jährlich 38.000 Tonnen CO₂ und 16 Millionen Kubikmeter Erdgas einsparen soll. Mit 292 Kilometern Fernwärme-Netz versorgt das Unternehmen derzeit über 105.000 Haushalte und beschäftigt rund 450 Menschen.
AKW Dukovany soll künftig Brünn mit Fernwärme versorgen
Das Stadtparlament unterstützt den Anschluss Brünns an das Kernkraftwerk Dukovany. Das Fernwärme-Projekt erhielt Fördermittel von über 10 Milliarden Kronen aus Erlösen des Emissionshandels. „Die Fernwärme-Leitung wird jährlich zwei Millionen Gigajoule liefern – eine enorme Energiemenge für Brno und die entlang der Trasse gelegenen Städte. Gleichzeitig sichert sie stabile Wärmeversorgung, saubere Luft und kalkulierbare Preise“, erklärt Petr Fajmon, Generaldirektor von Teplárny Brno.

95 Jahre Belastbarkeit und Verantwortung
Die Geschichte des Unternehmens ist auch eine Geschichte der Resilienz: Wiederaufbau nach Bombardierungen 1945, Brand in Špitálky 1975, Pandemien und Energiekrisen – jede Herausforderung bestätigte die Teplárny als verlässliche Größe. In den letzten zehn Jahren investierte das Unternehmen acht Milliarden Kronen in Modernisierung. Bis 2030 soll die Abhängigkeit von Erdgas weiter reduziert, erneuerbare Energien ausgebaut, das Fernwärmesystem modernisiert und in Brno nahezu emissionsfreies Wohnen ermöglicht werden.








