Zahl der Verkehrstoten in Tschechien so niedrig wie noch nie – Motorradfahrer bleiben Hochrisikogruppe
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Historisch gesehen bleibt der Juni der tragischste Monat für Motorradfahrer

Trotz historisch niedriger Unfallzahlen bleibt das Motorradfahren auf tschechischen Straßen riskant. Zwar ist die Zahl tödlich verunglückter Biker rückläufig, doch weiterhin zählen sie zu den am stärksten gefährdeten Verkehrsteilnehmern.
Im Laufe der ersten sieben Monate dieses Jahres kamen auf tschechischen Straßen 218 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben – darunter 28 Motorradfahrer. Damit liegt die Gesamtzahl der Todesopfer gut zehn Prozent unter dem Vorjahreswert und markiert den bislang niedrigsten Stand seit Beginn der statistischen Erfassung.
Motorradfahrer zählen weiterhin zu den am stärksten gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Dennoch ist eine positive Entwicklung zu verzeichnen: Sowohl die Zahl der Motorradunfälle als auch die der tödlich Verunglückten ging im Vergleich zum Vorjahr um jeweils sechs Prozent zurück. Im Juli kamen acht Biker ums Leben – nahezu halb so viele wie im Juli 2023.
„Während im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch 50 Biker tödlich verunglückten, liegt ihre Zahl aktuell um fast die Hälfte niedriger. Ich bin zuversichtlich, dass wir auf einem guten Weg sind, die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen“, sagt Verkehrsminister Martin Kupka.
Historisch gesehen bleibt der Juni der tragischste Monat für Motorradfahrer, und der Freitag ist bislang der gefährlichste Wochentag – bereits zehn Biker verloren dieses Jahr an einem Freitag ihr Leben. Hauptursachen tödlicher Motorradunfälle sind nach wie vor überhöhte Geschwindigkeit, gefolgt von Kontrollverlust über die Maschine und Unaufmerksamkeit.
Auf mehr Rücksichtnahme gegenüber Motorradfahrern zielt die von BESIP (Bezpečnost silničního provozu) gemeinsam mit dem tschechischen Versicherungsverband gestartete Kampagne „Hele, motorka!“ („Achtung, Motorrad!“). Sie richtet sich an Autofahrer – laut Statistik sind sie an vier von zehn Motorradunfällen als Unfallverursacher beteiligt.
„Mit der Kampagne wollen wir die Aufmerksamkeit für Motorradfahrer im Straßenverkehr erhöhen. Häufig nehmen wir sie gar nicht wahr oder übersehen sie schlicht. Die häufigste Ursache tödlicher Motorradunfälle, die von Pkw-Lenkern verursacht werden, ist mangelnde Vorfahrt beim Linksabbiegen oder an Kreuzungen zwischen Neben- und Hauptstraßen“, sagt Tomáš Neřold vom tschechischen Verkehrsministerium.
Gleichzeitig liegt die Verantwortung für mehr Sicherheit aber auch bei den Motorradfahrern selbst: Sie müssen ihre Geschwindigkeit den Bedingungen anpassen und Gefahrensituationen vorausschauend erkennen.