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Wachsende Nachfrage nach Hepatitis-A-Impfung in Tschechien

15.000 Menschen ließen sich innerhalb einer Woche impfen – weiter Impfstofflieferungen treffen bereits in diesen Tagen ein

Wachsende Nachfrage nach Hepatitis-A-Impfung in Tschechien
Foto: Rawpixel | Freepik

In Tschechien sorgt ein sprunghafter Anstieg der Hepatitis-A-Fälle derzeit für einen regelrechten Impfboom. Innerhalb weniger Tage ließen sich Tausende Menschen impfen – so viele wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die enorme Nachfrage führt nun zu Engpässen bei den Impfstoffen.


In Tschechien steigt die Nachfrage nach der Impfung gegen Hepatitis A sprunghaft an. Innerhalb einer Woche ließen sich rund 15.000 Menschen impfen, seit Jahresbeginn wurden bereits mehr als 127.000 Impfdosen verabreicht – fast doppelt so viele wie im gesamten vergangenen Jahr. Das geht aus Daten des tschechischen Gesundheitsministeriums hervor. Aufgrund der hohen Nachfrage kommt es nun zu Engpässen bei den Impfstoffen. Nach Angaben des Staatlichen Instituts für Arzneimittelkontrolle (SÚKL) sind jedoch bereits außerordentliche Lieferungen auf dem Weg nach Tschechien.


Seit Jahresbeginn haben sich mehr als 1.800 Menschen mit Hepatitis A infiziert – so viele wie seit 1996 nicht mehr. Im vergangenen Jahr war es lediglich etwa ein Drittel davon. Besonders stark betroffen ist die Hauptstadt Prag.

Wachsende Nachfrage nach Hepatitis-A-Impfung in Tschechien
Foto: Freepik

Angesichts der außergewöhnlich hohen Nachfrage nach Impfungen, die mit der aktuellen epidemiologischen Lage zusammenhängt, befasst sich das Staatliche Institut für Arzneimittelkontrolle (SÚKL) bereits seit dem Sommer mit der Sicherstellung der Versorgung.


„Bestellungen für Impfstofflieferungen müssen mit Blick auf den komplexen Herstellungsprozess lange im Voraus aufgegeben werden. Zum Zeitpunkt der Jahresplanung war der außergewöhnliche Nachfrageanstieg der letzten Monate nicht vorhersehbar“, erklärt SÚKL-Direktor Tomáš Boráň. „Zum Glück verfügen wir auch für solche außergewöhnlichen Situationen über entsprechende Instrumente – wir verhandeln mit Herstellern über eine Aufstockung der Liefermengen und organisieren Sonderimporte von Impfstoffen aus anderen EU-Staaten.“


Dank der intensiven Bemühungen konnten nun zusätzliche Lieferungen über den ursprünglichen Plan hinaus sichergestellt werden. Diese Sonderchargen treffen bereits in diesen Tagen in Tschechien ein, weitere sollen in den kommenden Wochen folgen.


Die Behörden rufen die Bevölkerung dazu auf, auch weiterhin besonders auf gründliche Handhygiene zu achten. Im öffentlichen Nahverkehr wurden die Schutzmaßnahmen ebenfalls verstärkt. Fahrzeuge der Prager Verkehrsbetriebe werden seit über einem Monat mit einer höheren Konzentration an Reinigungs- und Desinfektionsmitteln behandelt – ähnlich wie zu Zeiten der Corona-Pandemie. Besonders stark frequentierte Metrostationen werden zusätzlich gereinigt, um das Risiko einer weiteren Verbreitung zu senken.

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