Verbraucherpreise in Tschechien steigen im Juni um 2,9 Prozent
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Lebensmittelteuerung treibt Inflation an - kräftiger Preisanstieg bei Butter, Eiern und Milch

Die Inflation in Tschechien hat im Juni wieder leicht angezogen. Innerhalb eines Monats stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent, im Jahresvergleich sogar um 2,9 Prozent. Vor allem Lebensmittel und Kraftstoffe trieben die Preise in die Höhe. Dies geht aus aktuellen Daten des tschechischen Statistikamtes hervor.
Die Inflation in Tschechien zieht wieder an: Im Juni stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Im Jahresvergleich lag die Teuerung bei 2,9 Prozent – das ist der höchste Wert seit Dezember 2024 und ein Anstieg um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Mai. Haupttreiber der Preisentwicklung waren erneut höhere Kosten für Lebensmittel und Kraftstoffe.
Besonders spürbar war der Preisanstieg im Bereich Freizeit und Kultur, wo die saisonbedingt gestiegenen Preise für Pauschalreisen (+2,4 %) ins Gewicht fielen. Auch die Wohnkosten legten weiter zu – die Mieten erhöhten sich im Schnitt um 0,7 Prozent. Im Verkehrssektor verteuerten sich Kraftstoffe und Öle um 1,0 Prozent, Autos um 0,4 Prozent.
Bei Lebensmitteln stiegen die Preise für Fleisch um 2,0 Prozent, Butter verteuerte sich sogar um 7,7 Prozent. Milch (+3,3 %) und Schokolade (+2,4 %) wurden ebenfalls teurer. Günstiger wurden dagegen Alkohol (Spirituosen: –1,2 %), Obst (–3,0 %) und Gemüse (–1,9 %). Insgesamt verteuerten sich Waren um 0,1 Prozent und Dienstleistungen um 0,5 Prozent.
Stärkster Preisanstieg seit Dezember
Im Vergleich zum Vorjahresmonat kletterten die Preise im Juni um 2,9 Prozent. Wie Pavla Šedivá vom tschechischen Statistikamt (ČSÚ) erklärte, trugen vor allem gestiegene Lebensmittelpreise und eine niedrigere Vergleichsbasis im Vorjahr zu diesem Anstieg bei.
Besonders deutlich fiel der Preissprung bei Butter aus, das sich gegenüber Juni 2024 um 24,7 Prozent verteuerte (Mai: +20,4 %). Auch Milch (+13,1 %), alkoholfreie Getränke (+8,1 %), Fleisch (+5,9 %) und Schokolade (+26,3 %) waren deutlich teurer als im Vorjahr. Die Preise für Eier schossen sogar um 40,4 Prozent in die Höhe, Kaffee verteuerte sich um 29,2 Prozent und Kakao um 27,3 Prozent.
Im Bereich Wohnen erhöhten sich neben den Eigentumskosten auch die Mietpreise um 6,3 Prozent, während Strompreise im Jahresvergleich um 4,8 Prozent und Gaspreise um 7,8 Prozent sanken. Alkoholische Getränke und Tabak wurden ebenfalls teurer – besonders Tabakwaren (+7,2 %). Wein hingegen verbilligte sich leicht (–0,9 %).
Rekreative und kulturelle Dienstleistungen (+5,6 %) sowie Pauschalreisen (+6,9 %) wurden ebenfalls teurer. Im Gastgewerbe stiegen die Preise für Gastronomiedienstleistungen um 4,3 Prozent, für Unterkünfte um 7,9 Prozent.
Inflation leicht über dem EU-Durchschnitt
Die durchschnittliche Inflation der vergangenen zwölf Monate gegenüber dem Vorjahreszeitraum lag bei 2,6 Prozent. Ohne die Einberechnung der Eigentumskosten (imputierte Miete) betrug der Index 102,7 Prozent.
Laut vorläufigen Zahlen des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HICP) lag die Inflation in Tschechien im Juni bei 2,8 Prozent. Damit liegt das Land über dem Eurozonen-Durchschnitt von 2,0 Prozent. In Deutschland betrug die Inflationsrate ebenfalls 2,0 Prozent, in der Slowakei hingegen 4,6 Prozent. Den höchsten Wert in der EU verzeichnete Estland mit 5,2 Prozent, den niedrigsten Zypern mit lediglich 0,5 Prozent.