Ab Mai 2026: Direktverbindung mit dem Zug von Prag nach Kopenhagen
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Nach mehr als einem Jahrzehnt wird die direkte Bahnverbindung zwischen Prag und Kopenhagen wieder aufgenommen

Ab Mai 2026 wird eine neue Direktverbindung Prag mit Berlin, Hamburg und Kopenhagen verbinden. České dráhy wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und den Dänischen Staatsbahnen die Strecke mit modernsten ComfortJet-Zügen bedienen. Es werden zwei Verbindungen pro Tag ganzjährig angeboten, während der Sommersaison kommt eine dritte hinzu.
Die Fahrgäste können sich auf eine Fahrt mit dem ComfortJet freuen – dem modernsten Zug für den Fernverkehr. Die Fahrzeit zwischen Prag und Kopenhagen wird etwa 11 Stunden betragen. Mit der Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels dürfte sich diese in den kommenden Jahren noch weiter verkürzen.
Die geplante Verbindung ist das erste von zehn Pilotprojekten, die von der Europäischen Kommission zur Förderung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs auf dem gesamten Kontinent initiiert wurden.
„Die Vereinbarung zur Einführung einer neuen internationalen Zugverbindung nach Kopenhagen unterstreicht die starke Position von České dráhy auf dem europäischen Schienenverkehrsmarkt. Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und Danske Statsbaner eröffnet tschechischen Fahrgästen eine komfortable und direkte Verbindung in die dänische Hauptstadt und zu anderen Zielen in Skandinavien“, sagte Michal Krapinec, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor von České dráhy.
Die Verbindung, die drei Länder durchquert, wird gemeinsam von České dráhy, der Deutschen Bahn (DB) und Danske Statsbaner (DSB) betrieben. Die Züge fahren ganzjährig um ca. 6:30 Uhr und 10:30 Uhr von Prag ab, während der Sommersaison kommt eine dritte Abfahrt um 16:30 Uhr hinzu. Der Vorverkauf der Fahrkarten soll sechs Monate vor Aufnahme des Betriebs beginnen.

Rückkehr in den Norden nach einem Jahrzehnt
Nach mehr als einem Jahrzehnt wird die direkte Bahnverbindung zwischen Prag und Kopenhagen wieder aufgenommen. Die letzten direkten Nachtzüge nach Nordeuropa verkehrten nach dem Fahrplan von 2014. Seitdem mussten Reisende nach Dänemark in Hamburg umsteigen.
Anfang der 1990er-Jahre waren Prag und Kopenhagen durch den Expresszug Neptun (Prag – Berlin – Warnemünde – Kopenhagen) verbunden, der die historische Fährverbindung zwischen Warnemünde (Deutschland) und Gedser (Dänemark) nutzte. Diese Strecke umfasste etwa 850 Kilometer und dauerte rund 14 Stunden.
Dank der modernisierten Infrastruktur wird der neue Tageszug die längere Strecke in nur 11 Stunden zurücklegen. In Zukunft werden die Fahrzeiten mit der Eröffnung des Unterwassertunnels zwischen Deutschland und Dänemark und höheren Geschwindigkeiten auf wichtigen Eisenbahnkorridoren, wie beispielsweise zwischen Dresden und Berlin, weiter sinken.
Der neue Direktzugverkehr kommt nicht nur Reisenden zwischen Prag, Berlin und Kopenhagen zugute, sondern auch denen, die zu oder von wichtigen regionalen Knotenpunkten wie Ústí nad Labem, Dresden, Hamburg und Odense reisen. Über 15 Millionen Menschen leben in den Ballungsräumen und Städten entlang der Strecke. Die Verbindungen eröffnen neue Reisemöglichkeiten zwischen Skandinavien und Süd- oder Mitteleuropa.