Vaše tradice, moje trápení: Prag startet Informationskampagne für einen verantwortungsvollen Umgang mit Weihnachtskarpfen
- Tschechien News

- vor 24 Stunden
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Fachleute empfehlen den Fisch direkt am Verkaufsstand töten, ausnehmen und portionieren zu lassen

Die Stadt Prag sensibilisiert auch in diesem Jahr für einen verantwortungsvollen Umgang mit Weihnachtskarpfen. Eine Informationskampagne zeigt, welche traditionellen Praktiken den Tieren unnötiges Leid zufügen – und wie man es vermeiden kann.
Die Stadt Prag führt auch in diesem Jahr ihre Informationskampagne fort, die auf einen ethischen und schonenden Umgang mit Karpfen in der Adventszeit aufmerksam macht. Ziel ist nicht, den traditionellen Kauf von Karpfen zu verbieten, sondern über unnötiges Leid zu informieren, dem die Tiere gerade in den Tagen vor Weihnachten häufig ausgesetzt sind.
Mit dem Beginn der Weihnachtssaison nimmt jedes Jahr auch eine Praxis Fahrt auf, die vielen Karpfen vermeidbares Leid zufügt. Die Hauptstadt möchte deshalb verdeutlichen, welche Situationen den Tieren besonders zusetzen. Viele Menschen bemühen sich zwar um einen respektvollen Umgang mit Tieren, oft fehlt aber Wissen über konkrete Risiken für die Karpfen – genau hier setzt die Kampagne an.

Die Kampagne macht deutlich, dass manche weit verbreiteten Praktiken den Tieren erheblichen Stress bereiten:
Transport in Plastiktüten: Karpfen leiden unter Sauerstoffmangel, verklebten Kiemen und Verletzungsgefahr.
Aufbewahrung in der Badewanne: Chloriertes Leitungswasser, falsche Temperaturen und fehlende Wasserqualität führen zu Stress, Schmerzen und teils zum Tod.
Tötung im Haushalt: Ohne Erfahrung und geeignete Ausrüstung wird der Prozess oft verlängert und für das Tier schmerzhaft.
Freilassen in Flüsse oder Teiche: Entkräftete Fische überleben die plötzliche Umstellung fast nie. Nach Wochen im Haltebecken sind Immunsystem und Schutzschicht geschwächt; der Temperaturwechsel in natürlichem Gewässer führt häufig zum schnellen Verenden.
Fachleute empfehlen daher, den Fisch direkt am Verkaufsstand töten, ausnehmen und portionieren zu lassen. Das sei für das Tier am schonendsten und gewährleiste auch eine korrekte Verarbeitung des Fleisches.
Die Staatliche Veterinärverwaltung meldet für dieses Jahr bislang rund 1.500 Verkaufsstellen für lebende Weihnachtskarpfen – Tendenz steigend. Laut einer aktuellen Umfrage lassen sich 27 Prozent der Käufer ihren Fisch direkt vor Ort töten, ein Plus von vier Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Der Karpfen ist weiterhin die am häufigsten verzehrte Fischart in Tschechien: Von den insgesamt 18.685 Tonnen gefangenen Fischen im Jahr 2024 entfielen 16.046 Tonnen auf Karpfen. Der Großteil wird traditionell in der Adventszeit verkauft.
Weitere Informationen zur Kampagne „Vaše tradice, moje trápení“ (Eure Tradition – mein Leiden) finden Sie unter Vánoce pro kapry (CZ).








