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Tschechische Wirtschaft: Reallöhne steigen und schrittweise Stabilisierung des Preisniveaus

Großteil der tschechischen Unternehmen plant im kommenden Jahr keine wesentlichen Preissteigerungen

Tschechische Wirtschaft: Reallöhne steigen und schrittweise Stabilisierung des Preisniveaus
Foto: Freepik

Stabile Preise in Sicht: Nach dem Rückgang der Inflationsrate rechnen die meisten tschechischen Unternehmen im kommenden Jahr nicht mit nennenswerten Preiserhöhungen. Experten sehen darin positive Signale für Konsum und Wirtschaftswachstum.


Die Inflationsentwicklung in Tschechien bestätigt den Trend einer schrittweisen Stabilisierung des Preisniveaus. Die Jahresinflation sank im November auf 2,1 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Stand seit April dieses Jahres. Nach Einschätzung der Tschechischen Wirtschaftskammer ist dies ein weiteres Signal dafür, dass sich die Preisentwicklung zunehmend normalisiert.


Zum insgesamt langsameren Preisanstieg trugen im November laut Daten des Tschechischen Statistikamtes vor allem sinkende Lebensmittelpreise bei, etwa bei Obst, Butter oder Schweinefleisch. Entlastend wirkte zudem der Rückgang der Energiepreise. Während Gas- und Strompreise im Jahresvergleich weiter sanken, blieb der Anstieg der Mieten sowie der Preise für einzelne Dienstleistungen moderat und stabil. Im Monatsvergleich gingen die Verbraucherpreise sogar um 0,3 Prozent zurück.


Auch die Erwartungen der Unternehmen deuten auf eine Phase größerer Preisstabilität hin. Wie aus der Herbstumfrage der tschechischen Wirtschaftskammer („Komorový barometr“) hervorgeht, an der rund 450 Unternehmen aus allen Regionen und Wirtschaftsbereichen teilnahmen, rechnet die Mehrheit der Betriebe im kommenden Jahr nicht mit deutlichen Preiserhöhungen. Mehr als ein Viertel der Unternehmen plant, die Preise unverändert zu lassen. Eine ähnlich große Gruppe geht von Preisanpassungen von höchstens drei Prozent aus und bewegt sich damit überwiegend innerhalb des Toleranzbandes des Inflationsziels der Tschechischen Nationalbank. Lediglich 8,9 Prozent der befragten Firmen erwarten einen stärkeren Preisanstieg von mehr als fünf Prozent.


Nach Einschätzung der Wirtschaftskammer spricht dies für eine Rückkehr zur Preisstabilität. „Die Inflationsrate im November ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sich die Entwicklung der Verbraucherpreise schrittweise normalisiert. In unserer makroökonomischen Prognose gehen wir davon aus, dass die Inflation im Jahr 2025 bei rund 2,5 Prozent liegen könnte. Die aktuellen Daten stehen mit dieser Einschätzung im Einklang“, erklärte der Präsident der Wirtschaftskammer, Zdeněk Zajíček. Die nachlassende Inflation schaffe zugleich Spielraum für steigende Reallöhne und stärke den privaten Konsum, der auch im kommenden Jahr der wichtigste Wachstumstreiber der Wirtschaft sein dürfte.


Für das Jahr 2026 rechnet die Prognose der Wirtschaftskammer mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,3 Prozent. Gleichzeitig sollen die Reallöhne im nächsten Jahr um 2,7 Prozent zulegen, nachdem sie im laufenden Jahr voraussichtlich um bis zu 3,9 Prozent gewachsen sind. „Die Kombination aus niedrigerer Inflation und weiter steigenden Löhnen schafft günstige Voraussetzungen für die Binnennachfrage, die im Prognosezeitraum wesentlich zum Wachstum der tschechischen Wirtschaft beitragen dürfte“, so Roman Renda, Analyst der Wirtschaftskammer. Ab 2026 sollen demnach neben dem privaten Konsum auch Unternehmensinvestitionen sowie ein leicht positiver Beitrag des Außenhandels das Wirtschaftswachstum unterstützen.

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