Tschechiens Flüsse führen Niedrigwasser: Hälfte derzeit nicht befahrbar
- Tschechien News
- 5. Juli
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Für Wassersportler ist die aktuelle Situation ungewöhnlich früh eingetreten

Trockenheit und fehlende Niederschläge machen den tschechischen Flüssen zu schaffen. Rund die Hälfte der Gewässer ist laut Experten aktuell nicht mehr oder nur schwer befahrbar – Kanuten müssen vielerorts umplanen.
Die anhaltende Trockenheit macht auch den Wassersportlern in Tschechien zu schaffen. Nach Angaben des Tschechischen Kanuverbands ist aktuell etwa die Hälfte der Flüsse im Land nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt befahrbar.
Besonders kritisch ist die Lage laut dem Tschechischen Hydrometeorologischen Institut (ČHMÚ) auf der oberen Moldau oberhalb des Lipno-Stausees. Aber auch auf der Sázava oder der Ohře ist der Wasserstand so niedrig, dass Paddeltouren kaum noch möglich sind. Etwas bessere Bedingungen melden die Experten lediglich für die obere Lužnice sowie für die Moldau unterhalb von Lipno. Ursache für die derzeitige Situation ist laut Meteorologen die geringe Niederschlagsmenge in diesem Jahr – insbesondere auch der Schneemangel im Winter.
„Etwa die Hälfte der Flüsse erlaubt derzeit keine entspannte Befahrung“, erklärte Šembera. Diese Einschätzung teilt auch Meteorologe Martin Pecha vom ČHMÚ gegenüber dem Nachrichtensender ČT24: „Die Situation auf den Wasserläufen hat sich in den letzten drei Wochen rapide verschlechtert. Derzeit sieht es fast nirgends gut aus – manche Flüsse sind komplett unbefahrbar, andere nur noch unter Schwierigkeiten.“
Auch die zuständigen Flussgebietsverwaltungen bestätigen die angespannte Lage. „Auf der oberen Moldau ist eine Bootsfahrt praktisch nicht möglich“, so Hugo Roldán, Sprecher der Moldau-Flussverwaltung. Etwas besser sieht es auf der Otava und der Berounka aus. Letztere führt zwar mehr Wasser, gilt jedoch bei Kanuten als weniger attraktiv, da der Flussverlauf gemächlich ist.
Auch auf der Elbe (Labe) ist die Lage zu Beginn des Monats Juli alles andere als ideal. „In der zweiten Junihälfte lag die Niederschlagsmenge vielerorts nur bei 30 bis 70 Prozent des langjährigen Mittelwerts, besonders betroffen sind die mittlere und untere Elbe.“
Für Wassersportler ist die aktuelle Situation ungewöhnlich früh eingetreten. Das Niedrigwasser kam früher als üblich – in den vergangenen Jahren war die Lage erst in der zweiten Sommerhälfte kritisch. Vergleichbare Jahre waren 2015, 2016 und 2018.
Kurze Regenschauer werden die Situation nach Einschätzung von Experten kaum verbessern. „Es müsste schon über mehrere Tage hinweg ergiebig regnen, damit sich die Bedingungen auf den Flüssen wirklich ändern.“ Laut Experten können nur kühlere Temperaturen in Verbindung mit mehrtägigem, teils auch anhaltendem Regen eine spürbare Entlastung bringen.
Der Kanuverband empfiehlt allen, die dennoch aufs Wasser wollen, regelmäßig die aktuellen Pegelstände und Karten auf einschlägigen Kanuseiten im Internet zu überprüfen. Dort finden sich aktualisierte Informationen zur Befahrbarkeit einzelner Flussabschnitte.