Tschechien bewirbt sich mit Projekt „AI Gigafactory CZ“ um europäische Superrechenzentrumsinitiative
- Tschechien News
- 21. Juni
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Das Vorhaben ist Teil der tschechischen KI-Strategie 2030 und wurde bereits in den Aktionsplan 2025+ aufgenommen

Tschechien positioniert sich als KI-Standort der Zukunft: Mit dem Projekt „AI Gigafactory CZ“ bewirbt sich das Land um den Aufbau eines europäischen Superrechenzentrums. Das ambitionierte Vorhaben ist Teil der nationalen KI-Strategie und wird vom Ministerium für Industrie und Handel aktiv unterstützt.
Die Tschechische Republik bringt sich in Stellung für die nächste Stufe der digitalen Zukunft Europas: Das Ministerium für Industrie und Handel unterstützt offiziell die Initiative „AI Gigafactory CZ“ – ein Projekt, das vom tschechischen Telekumonkationsunternehmen České Radiokomunikace (CRA) im Rahmen einer öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission eingereicht wurde. Ziel ist der Aufbau einer hochmodernen Recheninfrastruktur für künstliche Intelligenz (KI), die Tschechien zu einem strategischen Standort für europäische KI-Entwicklung machen soll.
„Künstliche Intelligenz verändert nicht nur die Industrie, sondern unsere gesamte Gesellschaft. Deshalb begrüßen wir die Initiative von CRA ausdrücklich“, erklärte Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček in einer Pressemitteilung. „Das Projekt verfolgt ein ehrgeiziges, aber realistisches Ziel: den Aufbau einer leistungsfähigen KI-Infrastruktur in Tschechien. Es hat das Potenzial, neue Investitionen, Fachkräfte und Innovationen in unser Land zu bringen.“
Das Vorhaben ist Teil der tschechischen KI-Strategie 2030 und wurde bereits in den Aktionsplan 2025+ aufgenommen, der 86 konkrete Maßnahmen umfasst. Im Zentrum des Projekts steht ein geplantes Rechenzentrum in Prag-Zbraslav auf firmeneigenem Gelände – das „Prague Gateway DC“, das laut CRA-Chef Miloš Mastník eines der größten und modernsten Rechenzentren Mitteleuropas werden soll.
Mit der Bewerbung Tschechiens um den Bau einer sogenannten „AI Gigafactory“ rückt das Land in den Fokus der europäischen Digitalpolitik. Die Europäische Kommission will mit der Initiative „AI Continent“ bis zu 20 Milliarden Euro in neue KI-Rechenzentren investieren, um Europas Wettbewerbsfähigkeit in der globalen KI-Landschaft zu stärken. Zwei Drittel der Finanzierung sollen dabei von privaten Investoren getragen werden.
Neben CRA ist auch das tschechische Supercomputing-Zentrum IT4Innovations an dem Projekt beteiligt. Gemeinsam wollen sie Teil einer neuen Generation europäischer Infrastrukturen werden, die in der Lage sind, KI-Modelle in nie dagewesener Größenordnung zu entwickeln und zu trainieren – auf Basis von bis zu 100.000 H100-Prozessoren der neuesten Generation.