Rekordzahl blockierter Internet-Domains in Tschechien
- Tschechien News
- vor 10 Stunden
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Aber nur vier davon sind derzeit wirklich gefährlich

Die Zahl gesperrter Internet-Domains in Tschechien ist auf einen Rekordwert gestiegen. Während nur wenige Adressen tatsächlich als gefährlich gelten, landen hunderte Webseiten wegen formaler Mängel in der Quarantäne. Experten warnen dennoch vor wachsender Phishing-Gefahr.
Die Zahl der blockierten Internet-Domains in Tschechien hat einen neuen Höchststand erreicht. Laut aktuellen Daten des Domainverwalters CZ.NIC sind derzeit 1166 .cz-Domains gesperrt – noch vor einem Monat waren es lediglich 809. Brisant ist jedoch: Nur vier dieser Adressen gelten tatsächlich als gefährlich.
Über Monate war die Zahl der blockierten Domains gesunken – im März lag sie noch bei 665. Doch seit April dreht sich die Entwicklung: Zunächst stieg die Zahl wieder leicht an, im Juni waren es 809, nun sind es so viele wie noch nie in diesem Jahr.
Allerdings handelt es sich bei der Mehrheit der blockierten Webseiten nicht um Betrugs- oder Phishing-Seiten, wie das Nachrichtenportal Novinky.cz berichtet. Viele Domains werden vorübergehend in „Quarantäne“ gesetzt, weil die Inhaber falsche Kontaktdaten angegeben oder keinen Ansprechpartner benannt haben. Bleibt eine Reaktion auf die Aufforderung von CZ.NIC aus, wird die Domain nach 30 Tagen endgültig gelöscht.
Weitere Sperren erfolgen auf Anordnung von Ermittlungsbehörden oder anderen staatlichen Stelle.
Aktuell sind lediglich vier Domains als wirklich gefährlich eingestuft: 3dmfcr.cz, mfcrbo.cz, id-mfcr.cz und edallinice.cz. Hier hatten Cyberkriminelle offenbar versucht, offizielle Webseiten des Finanzministeriums zu imitieren, um ahnungslose Nutzer mit gefälschten Zahlungsaufforderungen oder Angeboten für vermeintlich günstige E-Vignetten zu täuschen.
Solche Phishing-Seiten tauchen immer wieder auf – besonders in der Ferienzeit, wenn viele Menschen weniger aufmerksam sind. Die Täter registrieren die Adressen häufig mit erfundenen Daten, was ihre Identifizierung nahezu unmöglich macht.
Die Liste der blockierten Domains wird von CZ.NIC stündlich aktualisiert und kann sich daher mehrmals am Tag ändern. Wer sich informieren möchte, findet die jeweils aktuelle Übersicht direkt auf den Webseiten des Verwalters.
Dass Cyberkriminelle ihre Methoden immer wieder anpassen, zeigt: Auch wenn eine gefälschte Seite gesperrt wird, könnte schon morgen eine neue auftauchen. Vorsicht bei verdächtigen Links und Tippfehlern in Webadressen bleibt daher oberstes Gebot.