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Pfandsystem in Tschechien: Tests bei Lidl und Kaufland laufen problemlos

Autorenbild: Tschechien NewsTschechien News

Für kleinere Lebensmittelgeschäfte wird das neue Pfandsystem jedoch vermutlich zusätzliche Bürokratie und Kosten mit sich bringen

Pfandsystem in Tschechien: Tests bei Lidl und Kaufland laufen problemlos
Foto: Nick Fewings | Unsplash

Zwei Supermarktketten in Tschechien testen derzeit, wie das Pfandsystem für Dosen und PET-Flaschen in ihren Geschäften funktionieren könnte, und berichten über keine nennenswerten Probleme. Für kleinere Lebensmittelgeschäfte, von denen es landesweit über elftausend gibt, dürfte das neue System jedoch zusätzlichen bürokratischen Aufwand und zusätzliche Kosten bedeuten.


Lidl und Kaufland testen bereits seit zwei Jahren in insgesamt sechzehn Filialen die Rücknahme von PET-Flaschen und Dosen.


„Es zeigt sich, dass Kunden mit diesen Systemen aus dem Ausland vertraut sind. Daher haben wir keine größeren Komplikationen festgestellt, die uns überrascht hätten oder auf die wir nicht vorbereitet gewesen wären“, erklärt der Leiter des Pilotprojekts von Kaufland, Filip Šlampa, gegenüber dem Nachrichtensender ČT24.


Auch bei Lidl läuft der Test reibungslos. Zwar erhalten die Kunden noch keinen Pfand retour, aber dafür einen Gutschein für ihren nächsten Einkauf. „Wenn das Gesetz umgesetzt wird, benötigen wir mindestens anderthalb Jahre, um all unsere Filialen mit den neuen Pfandautomaten auszustatten“, so Eliška Froschová Stehlíková, Sprecherin von Lidl.


Das Feedback der Kunden von Kaufland und Lidl ist durchweg positiv. Eine Kundenbefragung ergab, dass bis zu 37 % der Kunden Getränkeverpackungen einmal pro Woche zurückgeben, 13 % sogar noch häufiger. Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis ist, dass 70 % der Kunden es nicht für problematisch halten, Getränkeverpackungen vor der Rückgabe in der Filiale zu Hause zu lagern.


Leichte Verformungen sind kein Problem, so beide Einzelhandelsketten, die das Pfandsystem in Tschechien testen. Flaschen sollten jedoch nicht zerdrückt werden, damit der Code auf dem Etikett lesbar bleibt.


Für kleinere Lebensmittelgeschäfte, von denen es mehr als elf Tausend gibt, wird das Pfandsystem zusätzliche Bürokratie und Kosten verursachen. In vielen Fällen müssen sie auch eine Lösung finden, wie sie gelagerte Lebensmittel von den retournierten Flaschen und Dosen trennen.


Das Pfand ist geplant ab 2026 und gilt für alkoholfreie Getränke in Plastikflaschen von 0,1 bis 3 Litern sowie für alkoholische Getränke bis 15 Prozent Alkohol. Auch Dosen für alkoholfreie und alkoholische Getränke bis 1 Liter fallen unter das Pfandsystem. Ausgenommen sind Verpackungen für Milchprodukte, Öle und Essig.


Jährlich gelangen rund zwei Milliarden PET-Flaschen auf den tschechischen Markt. Dosen sind es über 800 Millionen, und ihre Zahl wächst. Anders als beim Pfandsystem hat sich bei den gelben Containern jedoch nichts geändert. Ideal ist es, PET-Flaschen zu zerdrücken oder zusammenzupressen, damit so viele wie möglich hineinpassen und die Müllabfuhr nicht nur Luft transportiert.

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