Neuer Look für Tschechien: Regierung beschließt einheitliches Erscheinungsbild
- Tschechien News

- 17. Juli
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Die Grundlage für das neue Erscheinungsbild bildet das kleine Staatswappen, in dem der weiße (bzw. silberne) Löwe als historisches Symbol der tschechischen Staatlichkeit eine zentrale Rolle spielt

Tschechien gibt sich ein neues Gesicht: Die Regierung hat ein einheitliches visuelles Erscheinungsbild für Behörden und Ministerien beschlossen. Ziel ist mehr Klarheit, Vertrauen – und Einsparungen im Verwaltungsapparat.
Die tschechische Regierung hat am 16. Juli 2025 ein neues einheitliches visuelles Erscheinungsbild für die staatliche Verwaltung beschlossen. Ziel der Reform ist es, die bislang uneinheitliche Außendarstellung der Behörden zu harmonisieren, die Kommunikation gegenüber Bürgerinnen und Bürgern klarer zu gestalten – und das Vertrauen in staatliche Institutionen zu stärken.
Derzeit agieren in Tschechien 31 zentrale Verwaltungsorgane – jedes mit eigenem Logo, eigener Farbgebung und eigenem Kommunikationsstil. Künftig soll ein durchgängiges visuelles System für alle Behörden gelten – vom Logo über die Typografie bis hin zum Design von Dokumenten und offiziellen Webseiten.

„Zum ersten Mal in der Geschichte wird der tschechische Staat ein klares, wiedererkennbares Gesicht erhalten – über alle Ministerien und Ämter hinweg. Momentan kommuniziert jede Behörde unterschiedlich. Das ist unübersichtlich und teils irreführend. Der neue visuelle Stil wird hier für klare Strukturen sorgen“, betonte Premierminister Petr Fiala. Zudem verspreche man sich durch die Vereinheitlichung spürbare Einsparungen im Verwaltungsapparat.
Die Grundlage für das neue Erscheinungsbild bildet das kleine Staatswappen, in dem der zweischwänzige weiße (bzw. silberne) Löwe als historisches Symbol der tschechischen Staatlichkeit eine zentrale Rolle spielt. Dieser Ansatz sei sowohl heraldisch als auch praktisch die sinnvollste Lösung, erklärte ein unabhängiger Fachbeirat.
Doch nicht nur im Inland soll der neue Stil Wirkung zeigen. Außenminister Jan Lipavský, dessen Ressort das Projekt koordiniert hat, verweist auf die Bedeutung für die internationale Wahrnehmung des Landes: „Stellen Sie sich vor, ein ausländischer Partner steht mit fünf verschiedenen tschechischen Institutionen in Kontakt – und jede tritt mit einem anderen Erscheinungsbild auf. Das schafft Verwirrung und Zweifel. Eine konsistente visuelle Identität ist heute eine Grundvoraussetzung moderner Diplomatie und internationalen Marketings.“

Einheitliche staatliche Designs sind in westlichen Demokratien längst Standard – etwa im Vereinigten Königreich, in Schweden, den Niederlanden oder Deutschland. Mit dem neuen Auftritt reiht sich Tschechien in diese Riege ein und stärkt seine visuelle Präsenz auch auf internationalem Parkett.
Das Konzept umfasst nicht nur ein Logo, sondern ein umfassendes Regelwerk für offizielle Drucksachen, digitale Anwendungen und Online-Kommunikation. Es ergänzt bestehende Projekte wie die Vereinheitlichung der staatlichen Webpräsenz unter der Domainendung gov.cz und den zentralen Designsystemen der öffentlichen Verwaltung.
„Ein einheitliches visuelles Erscheinungsbild ist weit mehr als bloßes Design. Es ist ein wichtiger Schritt hin zu einem Staat, der geschlossen, vertrauenswürdig und modern auftritt – im Inland wie international“, so Außenminister Lipavský abschließend.








