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MZČR: Kostenlose Menstruationsprodukte an tschechischen Schulen ab 2026

Mit der neuen Regelung reagiert die Regierung auf Forderungen von Schülervertretungen, Elternorganisationen und gemeinnützigen Initiativen

MZČR: Kostenlose Menstruationsprodukte an tschechischen Schulen ab 2026
Foto: Reproductive Health Supplies Coalition | Unsplash

Ab 2026 müssen tschechische Schulen Menstruationsprodukte für Schülerinnen bereitstellen. Eine entsprechende Verordnung hat Gesundheitsminister Vlastimil Válek nun unterzeichnet – sie soll Hygienestandards verbessern und Bildungsbarrieren abbauen.


Das tschechische Gesundheitsministerium (MZČR) hat eine wichtige Änderung auf den Weg gebracht: Ab dem 1. Januar 2026 sind alle Schulen verpflichtet, Mädchen ab neun Jahren mit Menstruationsprodukten zu versorgen. Gesundheitsminister Vlastimil Válek unterzeichnete heute die entsprechende Novelle der Hygienevorschriften für Bildungs- und Betreuungseinrichtungen.


Mit der neuen Regelung reagiert die Regierung auf Forderungen von Schülervertretungen, Elternorganisationen und gemeinnützigen Initiativen. Ziel sei es, „nicht nur die hygienischen Standards an Schulen zu erhöhen, sondern auch Barrieren beim Zugang zur Bildung zu beseitigen“, erklärte Minister Válek in einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums. Keine Schülerin solle mehr gezwungen sein, wegen ihrer Periode den Unterricht zu verlassen oder mit improvisierten Hilfsmitteln wie Toilettenpapier auszukommen.


Konkret schreibt die Verordnung vor, dass alle Schultoiletten, die Mädchen ab neun Jahren nutzen – auch jene, die gemeinsam mit Jungen verwendet werden – mit einzeln verpackten Hygieneartikeln ausgestattet sein müssen.


Die Gesetzesänderung wurde im Vorfeld breit diskutiert. Beteiligt waren neben Expertinnen und Experten für öffentliche Gesundheit auch Kinderärzte, Schulleitungen, Elternverbände sowie NGOs, die sich für Gleichberechtigung im Bildungswesen einsetzen, darunter „Sola pomáhá“ und „AcceCycle“.


„Menstruationsprodukte in Schulen sind keine Frage der Bequemlichkeit, sondern der Gesundheit“, betonte Irena Hůlová von Sola pomáhá. Durch das entschlossene Handeln des Ministeriums könne Tschechien nun ein Vorbild für andere europäische Länder werden. Das Europäische Parlament hat bereits in einer Resolution vom Januar 2019 darauf hingewiesen, dass „Menstruationsarmut“ in der EU nach wie vor ein ungelöstes Problem ist. Schätzungen zufolge kann sich jede zehnte Schülerin die notwendigen Hygieneartikel nicht leisten.


Bereits heute stellen viele Schulen Hygieneartikel auf freiwilliger Basis bereit. Mit der neuen Verordnung wird diese Praxis jetzt einheitlich geregelt und rechtlich abgesichert.

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