Humanitäre Hilfe und diplomatische Lösungen finden weiterhin breite Zustimmung im Land

Drei Jahre nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat sich die Haltung der Tschechen zur Unterstützung des Landes verändert. Während humanitäre Hilfe und diplomatische Lösungen weiterhin auf breite Zustimmung stoßen, sinkt die Unterstützung für Waffenlieferungen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, wie gespalten auch die Meinungen über das mögliche Kriegsende sind.
Es ist nun drei Jahre her, seit russische Truppen in die Ukraine einfielen. Seither ist die Unterstützung der Tschechen für Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine zurückgegangen. Die Umfrage von Data Collect für das tschechische Fernsehen (ČT) wurde zwischen dem 10. und 14. Februar 2025 durchgeführt – also noch vor der diesjährigen Münchener Sicherheitskonferenz, den Verhandlungen zwischen den USA und Russland und der Kritik des US-Präsidenten Donald Trump an dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Laut der Umfrage unterstützen 77 Prozent der Tschechen humanitäre Hilfe für die Ukraine, 66 Prozent befürworten diplomatische Maßnahmen auf internationaler Ebene. Etwa 60 Prozent der Befragten wären bereit, einen schnellen Waffenstillstand zu akzeptieren – selbst wenn dies Gebietsverluste für die Ukraine bedeuten würde.
Nach drei Jahren Krieg sinkt die Unterstützung für Waffen- und Munitionslieferungen deutlich. Eine knappe Mehrheit der Tschechen spricht sich laut der Umfrage für eine Einschränkung dieser Lieferungen aus.
Die Meinungen über das mögliche Ende des Krieges sind in Tschechien gespalten. Fast die Hälfte der Befragten würde einen ukrainischen Sieg und eine Rückkehr zu den Grenzen von vor 2014 begrüßen. Ebenso viele halten hingegen einen Waffenstillstand mit Gebietsverlusten für die Ukraine für die beste Lösung.
Eine Mehrheit (61 Prozent) spricht sich für eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen Russland aus, und die Hälfte der Tschechen steht weiterhin einer großzügigen Asylpolitik für ukrainische Flüchtlinge positiv gegenüber.
Derzeit leben rund 400.000 Kriegsflüchtlinge in Tschechien, ein Großteil davon in Prag. Neben der sinkenden Bereitschaft, die Ukraine mit Waffen und Munition zu unterstützen, zeigte eine Umfrage Ende des letzten Jahres, dass auch mittlerweile das allgemeine Interesse der Tschechen an den Kriegshandlungen in der Ukraine zurückgeht.