Mehr Flugverbotszonen für Drohnen in Tschechien
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Zahl der Verstöße durch Drohnen in Tschechien nimmt rasant zu

Die tschechische Luftfahrtbehörde verschärft die Regeln für Drohnenpiloten. Neue Flugverbotszonen sollen vor allem sensible Infrastruktur schützen – darunter Leitstellen der Eisenbahnverwaltung, die Prager Burg und möglicherweise auch Staudämme.
In Tschechien entstehen weitere Gebiete, in denen der Einsatz von Drohnen untersagt ist. Die Zivilluftfahrtbehörde (ÚCL) hat einen Entwurf für neue Flugverbotszonen über Leitstellen der Eisenbahnverwaltung vorgelegt. Das Verbot soll in etwa zwei Monaten in Kraft treten, berichtet der Nachrichtensender ČT24. Zudem prüft die Behörde eine Ausweitung des bestehenden Drohnenverbots über der Prager Burg – einem Hotspot unerlaubter Flüge.
Konkret plant die ÚCL, Drohnenflüge über den zentralen Leitstellen der Eisenbahnverwaltung in Prag-Libeň und Přerov zu untersagen. Auch über der Prager Burg könnte die Sperrzone LKP1 erweitert werden. Das Verteidigungsministerium drängt auf eine Ausdehnung nach Norden, während Innenministerium und Polizei eine Erweiterung nach Osten fordern. Verstöße im Bereich der Burg gehören laut ÚCL zu den häufigsten Drohnendelikten im Land. Im Gespräch ist zudem ein Drohnenverbot über wichtigen Staudämmen.
Zahl der Verstöße durch Drohnen in Tschechien nimmt rasant zu
Die Zahl der Zwischenfälle mit Drohnen steigt deutlich. Zwischen Januar und Juli dieses Jahres registrierte die ÚCL 221 Meldungen, die von der Polizei weitergeleitet wurden – fast dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Im gesamten Jahr 2024 waren es 334.
Am häufigsten werden Flugverbote über der Prager Burg und dem Václav-Havel-Flughafen verletzt. Während die Burg vor allem von ausländischen Drohnenpiloten betroffen ist, sind es am Flughafen eher Einheimische. Viele Vorfälle bleiben jedoch ungeklärt, da die Drohnen oft erst verspätet über technische Systeme entdeckt werden.
Drohnen dürfen grundsätzlich nicht ohne Genehmigung über Wohngebieten, in der Nähe von Militäranlagen, Rettungseinsätzen oder Autobahnen fliegen. Betreiber müssen außerdem Sicherheitsgrenzen wie die maximale Flughöhe beachten. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu 150.000 Kronen sowie die Beschlagnahmung der Geräte.
Für den sicheren Betrieb müssen Drohnenpiloten ihre Flugpläne künftig in der neuen digitalen Karte DroneMap veröffentlichen, die den bisherigen Dienst DroneView ersetzen und den Überblick über erlaubte Zonen deutlich verbessern soll.
Aktuell sind in Tschechien fast 82.000 Drohnenbetreiber registriert. Je nach Drohnenklasse ist zudem eine persönliche Registrierung als Pilot sowie eine spezielle Schulung erforderlich.