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Medizinisches Cannabis in Tschechien: Nachfrage steigt

Seit Anfang April können auch praktische Ärzte Cannabis als Medizin verschreiben

Medizinisches Cannabis in Tschechien: Nachfrage steigt
Foto: Ryan Lange | Unsplash

Immer mehr Ärzte in Tschechien verschreiben medizinisches Cannabis. In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 stieg die Zahl der verschriebenen Rezepte auf mehr als 41.000; durchschnittlich nutzen rund 3.800 Patienten pro Monat diese Therapieform.


Von Januar bis September 2025 wurden in der Tschechischen Republik mehr als 41.000 Rezepte für medizinisches Cannabis ausgestellt. Das geht aus den September-Daten des Staatlichen Instituts für Arzneimittelkontrolle (SÚKL) hervor. Insgesamt 296 Ärzte, darunter sowohl Fachärzte als auch seit April Allgemeinmediziner, sind berechtigt, die Therapieform zu verschreiben.


Die neue Verordnung des Gesundheitsministeriums, die seit dem 1. April 2025 in Kraft ist, ermöglicht es nun auch praktischen Ärzten, Cannabis als Medizin zu verordnen. Laut einem Bericht des Nachrichtensenders ČT24 haben in den ersten neun Monaten des Jahres alle verschreibenden Ärzte insgesamt 41.008 Rezepte ausgestellt – rund 6.000 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Derzeit nutzen durchschnittlich 3.800 Patienten pro Monat medizinisches Cannabis. Die insgesamt abgegebene Menge beläuft sich auf über 314 Kilogramm.


Allgemeinmediziner verschreiben nur bei chronischen Schmerzen


Allgemeinmediziner dürfen Cannabis jedoch nur in einem klar definierten Fall verordnen: bei langfristigen, chronischen und unstillbaren Schmerzen. Das Patientenspektrum ist relativ klein, und für diese Behandlung stehen dem Arzt auch zahlreiche alternative Medikamente zur Verfügung.


Vielfältige Einsatzgebiete


Seit 2015 ist medizinisches Cannabis in Tschechien verfügbar. Im ersten Jahr wurden gerade einmal 836 Gramm abgegeben. Bis September 2025 summierte sich die Menge auf knapp 1.109 Kilogramm. Ärzte verschreiben Cannabis unter anderem zur Linderung von Beschwerden im Zusammenhang mit Krebsbehandlungen, HIV, Rückenmarksverletzungen, Multipler Sklerose sowie neurologischen Erkrankungen. Seit 2020 übernehmen die tschechischen Krankenkassen 90 Prozent der Kosten für medizinisches Cannabis, maximal 30 Gramm pro Monat.

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