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Kulturzentrum Stalin muss schließen – Stadt beendet Mietvertrag, aber Gespräche laufen weiter

Schlechter technischer Zustand des Areals als Hauptgrund für Schließung

Kulturzentrum Stalin muss schließen – Stadt beendet Mietvertrag, aber Gespräche laufen weiter
Foto: Stalin | Facebook

Das Prager Kulturzentrum Stalin muss seinen Betrieb mitten in der Sommersaison einstellen. Grund ist der marode Zustand der unterirdischen Räume unter dem Metronom – doch eine Rückkehr in Zukunft ist nicht ausgeschlossen.


Das Kulturzentrum „Stalin“ in Prag hat seinen Betrieb eingestellt – mitten in der laufenden Sommersaison. Grund dafür ist, dass das Prager Rathaus den auslaufenden Mietvertrag nicht verlängert hat. Als Ursache wird der schlechte bauliche Zustand der unterirdischen Räume unter dem Metronom auf der Letná genannt. Gleichzeitig betont die Stadt, dass ihr an einer Fortsetzung des Projekts gelegen sei. Erste Gespräche dazu laufen bereits.


Der Ort rund um das einstige Stalin-Denkmal gilt seit Jahrzehnten als Kultstätte – für die Skateboard-Szene ebenso wie für alternative Kultur. Nach der Samtenen Revolution sendete von hier aus der erste unabhängige Privatsender des Landes. In den vergangenen zehn Jahren war das Gelände zudem Heimat eines kleinen, aber ambitionierten Kulturzentrums.


Am Wochenende kam das vorläufige Ende: Gestern, Samstag, den 12. Juli, fand die letzte Veranstaltung unter dem weithin sichtbaren Metronom statt. Die Betreiber hatten das Aus zuvor auf ihrer Webseite und in sozialen Netzwerken bekanntgegeben.


Baufällige Struktur – bekanntes Problem


Dass sich die Bausubstanz des ehemaligen Denkmals verschlechtert, ist kein neues Thema. Bereits 2019 ließ die Stadt Teile der oberen Plattform wegen Einsturzgefahr sperren und stützte die am stärksten betroffenen Bereiche ab. Eine damalige statische Prüfung kam zu dem Schluss, dass sich Menschen dennoch sicher auf der Plattform bewegen könnten.


Nun – fünf Jahre später – schlägt das Thema erneut Wellen. Der Zustand des Monuments hat sich weiter verschlechtert. Regelmäßige Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen seien mittlerweile notwendig.

Kulturzentrum Stalin muss schließen – Stadt beendet Mietvertrag, aber Gespräche laufen weiter
Foto: Stalin | Facebook

Hoffnung auf Weiterbetrieb


Ganz aufgegeben ist das Projekt allerdings noch nicht. Wie Seznam Zprávy berichtet, stehen die Betreiber in Kontakt mit Vertretern der Stadt und des zuständigen Stadtteils, um Lösungen für einen Weiterbetrieb auszuloten. Die Gespräche befinden sich noch in einer frühen Phase. Adam Zábranský, Prager Stadtrat für Eigentumsfragen, bestätigt den laufenden Austausch. Gemeinsam arbeite man aktuell an einem kurzfristigen Mietvertrag für die Außenbereiche, um dort zumindest einen provisorischen Sommerbetrieb aufrechtzuerhalten. „Ich hoffe, dass wir die Genehmigung für die unterirdischen Räume rechtzeitig zur nächsten Saison schaffen“, so Zábranský.


Zwischen Geschichte, Techno und Theater


In den vergangenen Jahren hat sich die Sommerbühne auf dem Stalin-Gelände zu einem Ort kultureller Vielfalt entwickelt. Neben elektronischer Musik gab es dort auch Klassik. Auch Filmabende, Diskussionen und Stand-up-Comedy standen auf dem Programm.


Der Platz, der in den 1950er Jahren die Macht des autoritären Regimes symbolisieren sollte, hat im Lauf der Jahrzehnte eine völlig neue Bedeutung erhalten – als Symbol für Wandel, Offenheit und kulturelle Freiheit.

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