Die Geschichte der Nationalgalerie Prag reicht bis ins späte 18. Jahrhundert zurück

Anlässlich des 229. Jahrestags ihrer Vorgängerinstitution, der Gesellschaft der Patriotischen Kunstfreunde, lädt die Nationalgalerie Prag am kommenden Wochenende zu kostenlosem Eintritt in ihre Dauerausstellungen ein. Zu den frei zugänglichen Sammlungen gehören unter anderem Werke der mittelalterlichen Kunst, Alte Meister und Kunst der Ersten Republik.
Besucher erhalten am 8. und 9. Februar freien Eintritt in die Dauerausstellungen der Nationalgalerie Prag. Der Anlass ist die Gründung der Gesellschaft der Patriotischen Kunstfreunde (Společnost vlasteneckých přátel umění), die am 5. Februar 1796 von acht Vertretern adliger Familien ins Leben gerufen wurde. Damit legten sie den Grundstein für eine der ersten öffentlichen Gemäldegalerien Europas.
Frei zugänglich sind unter anderem die Ausstellungen Mittelalterliche Kunst in Böhmen und Mitteleuropa 1200–1550 (Středověké umění v Čechách a střední Evropa 1200–1550), Alte Meister I, Alte Meister II (Staří Mistři I - Staří Mistři II), 1796 - 1918: Kunst des langen Jahrhunderts (1796 –1918: Umění dlouhého století), 1918 – 1938: Die Erste Republik (První republika), 1939 – 2021: Das Ende der schwarz-weißen Ära (1939–2021: Konec černobílé doby) sowie 1956 – 1989: Architektur für alle (1956–1989: Architektura všem).
Der freie Eintritt gilt nicht für die Sonderausstellungen Libuše Jarcovjáková und École de Paris.

Die Geschichte der Nationalgalerie Prag reicht bis ins späte 18. Jahrhundert zurück. Eine Gruppe prominenter Vertreter des patriotischen böhmischen Adels sowie einige Gelehrte aus dem Bürgertum beschlossen damals, das sinkende Kunstinteresse wieder zu heben. So gründeten sie am 5. Februar 1796 die Gesellschaft der Patriotischen Kunstfreunde und schufen zwei Institutionen, die Prag bis dahin fehlten: Eine Kunstakademie und eine öffentlich zugängliche Gemäldegalerie.
Die Wurzeln der Sammlung der Nationalgalerie Prag gehen jedoch noch weiter zurück – bis ins frühe 17. Jahrhundert. Bereits 1606 wurde Albrecht Dürers Rosenkranzfest, auch Rosenkranzaltar genannt, Teil der Kunstsammlung von Kaiser Rudolf II. Das berühmte Gemälde ist eines der wenigen Werke, die bis heute in Prag verblieben sind, und zählt zu den Schlüsselwerken der Galerie. In der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts begann der böhmische Adel verstärkt Kunst zu sammeln. Mit der Gründung der Gemäldegalerie konnten diese Meisterwerke erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur heutigen Nationalgalerie Prag.
Národní galerie Praha Dukelských Hrdinů 47, 170 00 Praha 7-Holešovice