Energiepolitik im Fokus der neuen Regierung: Designierter Wirtschaftsminister Havlíček plant sinkende Preise und Investitionen
- Tschechien News

- 13. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Neben bezahlbarer Energie müsse die künftige Regierung sicherstellen, dass die Versorgung langfristig gesichert ist

Energiepolitik wird zum Kernanliegen der neuen tschechischen Regierung. Der designierte Industrieminister Karel Havlíček (ANO) will die Energiepreise senken, Investitionen fördern und die Bauvorschriften vereinfachen.
Energie dürfte zu den zentralen Themen der kommenden Regierung gehören. Karel Havlíček, der designierte Wirtschaftsminister (ANO) sagte im tschechischen Fernsehen (ČT24) die neue Regierung plane, die Energiepreise zu senken, Investitionen zu fördern und Bauvorschriften zu vereinfachen.
Weiter plant die neue Regierung, das Industrieministerium mit dem Ressort für regionale Entwicklung zu verschmelzen und den Energiekonzern ČEZ vollständig zu verstaatlichen.
Milliardeninvestitionen in neue Energiequellen
Neben bezahlbarer Energie müsse die künftige Regierung sicherstellen, dass die Versorgung langfristig gesichert ist. Der Stromverbrauch steige, während alte Kraftwerke – sowohl Kohle- als auch Atomblöcke – nach und nach auslaufen. Der Umbau werde Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe erfordern.
Die scheidende Regierung hatte bereits den Ausbau der Atomkraftwerke angestoßen. In Dukovany laufen die Vorbereitungen für einen neuen Reaktor, Temelín wartet noch auf die endgültige Entscheidung. Parallel dazu sollen kleine modulare Reaktoren (SMR) entstehen, und auch Gas- sowie erneuerbare Quellen sollen eine größere Rolle spielen.

Energiepreise und Verstaatlichung von ČEZ
Wie sich all diese Projekte auf die Energiepreise auswirken, ist offen. Die Bewegung ANO will Strom und Gas für Haushalte und Unternehmen verbilligen. Branchenvertreter warnen jedoch, dass höhere Investitionen sich unweigerlich in den Preisen niederschlagen.
Zur Senkung der Kosten setzt ANO auch auf die geplante Verstaatlichung von ČEZ. Minderheitsaktionäre sollen direkt vom Konzern selbst rausgekauft werden – ein Vorhaben, das laut früheren Schätzungen von Havlíček rund 250 Milliarden Kronen kosten und etwa anderthalb Jahre dauern würde.
Welche Schwerpunkte die künftige Regierung tatsächlich setzen wird, soll ihr Programm in den kommenden Wochen zeigen.








