Einwohnerzahl Tschechiens sinkt im ersten Quartal 2025 leicht
- Tschechien News
- 12. Juni
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Aktualisiert: 13. Juni
Den Großteil der Zu- und Abwanderung stellen weiterhin ukrainische Staatsbürger

Die Einwohnerzahl Tschechiens ist im ersten Quartal 2025 leicht zurückgegangen. Hauptgründe sind ein Geburtendefizit sowie eine negative Wanderungsbilanz, insbesondere bedingt durch die Abwanderung ukrainischer Staatsbürger.
Die Einwohnerzahl Tschechiens ist im ersten Quartal dieses Jahres um rund 32.600 gesunken und liegt nun bei knapp 10,88 Millionen. Dieser Rückgang ist sowohl auf eine höhere Zahl von Todesfällen im Vergleich zu Geburten als auch auf eine negative Wanderungsbilanz zurückzuführen.
Wie Michaela Němečková vom Amt für Statistik (ČSÚ) erläutert, überstieg die Zahl der Verstorbenen die der Neugeborenen um etwa 12.600 Personen. Zusätzlich verzeichnete das Land einen negativen Saldo bei der ausländischen Migration von rund 20.100 Menschen.
Im Detail wurden im Zeitraum von Januar bis März 18.100 Kinder geboren, was einem Rückgang von 2.900 bzw. 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Damit setzt sich der seit vier Jahren anhaltende Trend sinkender Geburtenzahlen fort. Die meisten Neugeborenen stammen von Frauen, die zwischen 1993 und 1996 geboren wurden. Fast die Hälfte der Kinder (48,1 Prozent) kam außerhalb einer Ehe zur Welt.
Die Zahl der Todesfälle stieg leicht an: Insgesamt verzeichnete das Land 30.600 Todesfälle, knapp 1.000 mehr als im ersten Quartal 2024. Besonders betroffen sind ältere Altersgruppen, insbesondere Menschen zwischen 75 und 84 Jahren, mit den höchsten Sterbezahlen in den Altersklassen 75–79 und 80–84 Jahre.
Auch bei Eheschließungen zeigt sich ein rückläufiger Trend. Im ersten Quartal wurden 3.000 Ehen geschlossen, was 12 Prozent weniger sind als im Vorjahr und den dritten Rückgang in Folge bedeutet. Die meisten Bräutigame waren zwischen 30 und 34 Jahre alt, die meisten Bräute zwischen 25 und 29. Die Zahl der Scheidungen blieb mit 4.900 nahezu konstant und verringerte sich nur minimal um zwei Prozent. Drei von fünf geschiedenen Paaren hatten mindestens ein gemeinsames minderjähriges Kind.
Im Bereich der Migration verzeichnete Tschechien im ersten Quartal erneut eine negative Bilanz von 20.100 Personen. Hauptgrund hierfür ist die hohe Zahl von Menschen, deren Aufenthaltsgenehmigung abgelaufen ist – vor allem jenen Ukrainern, denen Ende März der internationale Schutzstatus entzogen wurde. Insgesamt sind 46.300 Personen ausgewandert, was einem Rückgang von 6.100 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig sind 26.200 Menschen nach Tschechien zugezogen, 2.400 weniger als im gleichen Zeitraum 2024. Den Großteil der Zu- und Abwanderung stellen weiterhin ukrainische Staatsbürger.