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Der ehemalige tschechische Botschafter in Berlin František Černý stirbt im Alter von 92 Jahren

Černý war ein wichtiger Akteur in der deutsch-tschechischen Aussöhnung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs

Der ehemalige tschechische Botschafter in Berlin František Černý stirbt im Alter von 92 Jahren
Foto: František Černý 2021 | Wikipedia

Der ehemalige tschechische Botschafter in Berlin, František Černý, ist im Alter von 92 Jahren am Freitag verstorben. Der renommierte Diplomat, der maßgeblich zu den tschechisch-deutschen Beziehungen beigetragen hat, hinterlässt eine bedeutende Lücke in der Welt der Diplomatie und Literatur.


Tschechiens Außenminister Jan Lipavský (Piraten) äußerte sich tief betroffen über den Verlust und würdigte die Verdienste von Černý: „Die Nachricht vom Tod des herausragenden Diplomaten und Botschafters František Černý, dem unser Land unter anderem die Entwicklung der Beziehungen zu Deutschland verdankt, hat mich zutiefst berührt. Ich verneige mich vor ihm und spreche all seinen Angehörigen mein Beileid aus", teilte Lipavský im sozialen Netzwerk X mit.

Auch das Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren und das Goethe-Institut in Prag drückten ihre Trauer aus. David Stecher, Leiter des Prager Literaturhauses, beschrieb Černý als herausragende Persönlichkeit, die ein Abbild des vergangenen Jahrhunderts war.


František Černý wurde am 8. Juni 1931 in Prag geboren und studierte Germanistik und Bohemistik an der Karls-Universität. Nach einer Karriere beim Tschechoslowakischen Rundfunk und als Übersetzer trat er nach dem Fall des kommunistischen Regimes im Jahr 1989 in den diplomatischen Dienst ein. Von 1998 bis 2001 fungierte er als tschechischer Botschafter in Berlin. Bis zu seinem letzten Tag leitete er das Direktorium des Prager Literaturhauses deutschsprachiger Autoren.


Černý war ein bedeutender Akteur in der deutsch-tschechischen Aussöhnung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Er setzte sich für die Verständigung zwischen beiden Ländern und die Überwindung historischer Spannungen ein. Im Jahr 2001 wurde ihm vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau das Große Verdienstkreuz mit Stern am Bande verliehen, eine der höchsten deutschen Staatsauszeichnungen.

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