Anzahl ukrainischer Flüchtlinge in Tschechien steigt wieder – immer mehr Männer kommen
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Gemessen an der Bevölkerungszahl hat Tschechien nach wie vor die höchste Zahl ukrainischer Flüchtlinge in der EU

Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge in Tschechien steigt weiter. Während zu Beginn des Krieges vor allem Frauen und Kinder Schutz suchten, nimmt nun der Anteil der Männer im erwerbsfähigen Alter deutlich zu.
Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine in Tschechien nimmt weiter zu – zumindest im Vergleich zu denselben Zeiträumen der vergangenen Jahre. Nach Angaben des Innenministeriums leben derzeit mehr als 397.000 Menschen mit vorübergehendem Schutzstatus im Land.
Auffällig ist, dass der Anteil an Männern im erwerbsfähigen Alter steigt. Kurz nach Beginn der russischen Invasion kamen vor allem Frauen und Kinder nach Tschechien, doch inzwischen holen Männer auf – auch, weil die ukrainische Regierung im Sommer die Ausreise von Männern zwischen 18 und 22 Jahren erlaubt hat.
Die Zahl der Menschen mit vorübergehendem Schutz schwankt im Jahresverlauf – im Sommer sinkt sie meist leicht, im Winter steigt sie wieder. Im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen liegt sie jedoch durchgehend höher. Ende September 2025 lebten rund 396.500 Ukrainer mit Schutzstatus in Tschechien, vor einem Jahr waren es 384.600, zwei Jahre zuvor 375.400.
Flüchtlinge tragen zur Wirtschaft bei
Wie das Ministerium für Arbeit mitteilte, übersteigen die Einnahmen aus Steuern und Abgaben ukrainischer Flüchtlinge inzwischen die staatlichen Ausgaben für ihre Unterstützung. Im dritten Quartal 2025 flossen 8,2 Milliarden Kronen an Steuern und Abgaben in den Staatshaushalt, während für Unterstützung und Gesundheit der Flüchtlinge 3,9 Milliarden Kronen ausgegeben wurden. Seit Beginn des Krieges hat Tschechien rund 74 Milliarden Kronen für Hilfsleistungen bereitgestellt und rund 80 Milliarden Kronen durch Steuern und Abgaben seither zurückerhalten.
Skepsis in Tschechien gegenüber Geflüchteten wächst
Die langanhaltende Belastung durch den Krieg in der Ukraine schlägt sich zunehmend in der Stimmungslage der tschechischen Bevölkerung nieder. Laut einer Umfrage vom Sommer dieses Jahres des Analyseinstituts STEM (Ústav empirických výzkumů) befürwortet zwar weiterhin eine knappe Mehrheit die Aufnahme ukrainischer Geflüchteter, gleichzeitig wächst jedoch das Gefühl, dass das Land zu viele Menschen aufgenommen habe und die Unterstützung gesellschaftlich zur Last werde. Gemessen an der Bevölkerungszahl hat Tschechien nach wie vor die höchste Zahl ukrainischer Flüchtlinge in der EU.








