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AutorenbildTschechien News

Wohnungspreise in Prag steigen schneller als erwartet

Aktualisiert: 27. Nov.

Prag 9 bleibt am günstigsten, während der siebte Bezirk das Zentrum einholt

Wohnungspreise in Prag steigen schneller als erwartet

Die Angebotspreise für Neubauwohnungen in Prag haben erstmals die Schwelle von 160.000 Kronen pro Quadratmeter überschritten. Seit Jahresbeginn sind sie bereits um 5,4 % gestiegen und übertreffen damit die Wachstumsprognose der Tschechischen Nationalbank für das gesamte Jahr. Auch die Preise für ältere Wohnungen und Mieten sind gestiegen. Dies geht aus einer Analyse der Unternehmen Central Group, Trigema und Skanska Residential hervor.


Die Wohnungspreise für Neubauten in Prag steigen seit vier Quartalen in Folge. Ende September erreichten sie 160.720 Kronen pro Quadratmeter und überschritten damit die bisherigen Höchstwerte. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Wohnungspreise um knapp 7 % gestiegen, und seit Jahresbeginn haben sie um mehr als 5 % zugelegt. Bereits Ende des dritten Quartals lag der Preisanstieg für Neubauten über der Wachstumsrate, die die Tschechische Nationalbank (ČNB) in ihrem Finanzstabilitätsbericht für das gesamte Jahr erwartet hatte.


„Die Nachfrage nach neuen Wohnungen ist in diesem Jahr stark gestiegen und liegt aktuell etwa ein Drittel höher als vor der Pandemie, obwohl die Hypothekenzinsen nicht so schnell sinken wie erwartet. Das Angebot kann die gestiegene Nachfrage nicht decken, daher steigen die Preise schneller als erwartet“, erklärt Ondřej Šťastný, Chefanalyst der Central Group.


Nicht nur Neubauten sind teurer geworden. Der Wohnungsmangel und die hohe Nachfrage treiben auch die Preise für ältere Wohnungen und Mieten in die Höhe. Laut den Statistiken des Portals sreality.cz liegt der Durchschnittspreis für ältere Wohnungen in Prag bereits bei 132.604 Kronen pro Quadratmeter, was einem Anstieg von 12 % im Jahresvergleich entspricht. Auch die durchschnittliche Miete in der Hauptstadt stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7 % auf 436 Kronen pro Quadratmeter.


Die höchsten Preisanstiege in Prag 3, das günstigste Angebot weiterhin in Prag 9


Prag 9 bleibt der günstigste Prager Bezirk, mit Neubaupreisen von knapp 146.000 Kronen pro Quadratmeter. Hier gibt es zudem das größte Wohnungsangebot in der gesamten Stadt. Dank umfangreicher Neubauprojekte auf ehemaligen Brachflächen gilt Prag 9 seit langem als der baulich dynamischste Bezirk.


„Ein größeres Bauvolumen ermöglicht es, niedrigere Preise zu erzielen, was durch ein starkes Wettbewerbsumfeld unterstützt wird. Es überrascht daher nicht, dass hier langfristig die meisten Wohnungen verkauft werden. In unserem Projekt Tesla Hloubětín wurden aufgrund der günstigen Preise in diesem Jahr bereits fast 300 Wohnungen verkauft, was es laut Statistik zum verkaufsstärksten Projekt in ganz Prag macht“, ergänzt Šťastný.


Die teuersten Bezirke bleiben traditionell Prag 1 und Prag 2. Ihnen nähert sich jedoch Prag 7 an, wo die Angebotspreise ebenfalls die Marke von 200.000 Kronen pro Quadratmeter überschritten haben. Diese drei Bezirke zeichnen sich durch ein knappes Angebot aus, das meist auf kleinere, exklusivere Projekte konzentriert ist. Den höchsten jährlichen Preisanstieg verzeichnete Prag 3, mit über 16 %.


Seit Jahresbeginn wurden in Prag bereits 5.350 Neubauwohnungen verkauft, und bis Jahresende wird erwartet, dass 7.000 bis 7.500 Wohnungen neue Besitzer finden – ähnlich wie im bisherigen Rekordjahr 2021. Die Nachfrage dürfte mit weiteren Zinssenkungen weiter steigen und zusätzlichen Druck auf die Preise ausüben. Ein weiterer Faktor könnte den Anstieg verstärken: das Auslaufen aufgeschobener Bauprojekte.


„In diesem Jahr kommt eine Rekordmenge an Wohnungen auf den Markt – seit Jahresbeginn bereits mehr als 6.000. Viele davon stammen aus Projekten, deren Baubeginn in den letzten zwei Jahren aufgrund niedrigerer Nachfrage, teurer Kreditfinanzierung und hoher Baukosten verschoben wurde. Sollten die Genehmigungsverfahren nicht beschleunigt werden, könnten die Wohnungspreise noch schneller steigen“, schließt Šťastný ab.

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