Die Beliebtheit Deutschlands hat sich im Vergleich zu den 1990er Jahren deutlich verbessert
Die Einstellung der Tschechen gegenüber anderen Ländern und ausländischen Politikern bleibt Mitte 2024 auf einem ähnlichen Niveau wie bei der Umfrage vor einem Jahr. Die Slowakei hat nach wie vor die beste Durchschnittsnote, wurde jedoch in Bezug auf den Anteil der Personen, die eine positive Bewertung abgaben, von Österreich eingeholt. Die ehemalige slowakische Präsidentin Čaputová ist die am besten bewertete ausländische Politikerin.
Seit Mitte der 1990er Jahre untersucht das Meinungsforschungsinstitut STEM regelmäßig die Einstellung der tschechischen Bevölkerung zu ausgewählten Ländern in Europa und der Welt. Die neuesten Daten einer Mitte Juni 2024 durchgeführten repräsentativen Umfrage zeigen, dass die Einstellung der Tschechen gegenüber dem Ausland im Wesentlichen unverändert bleibt, wenn auch mit einigen Ausnahmen.
Die Slowakei, die in den Beliebtheitsrankings regelmäßig den ersten Platz belegte, hat sich in ihrer Bewertung leicht verschlechtert und wurde von Österreich bei der Anzahl der Personen, die mit einer 1 oder 2 bewerteten, eingeholt. 71 % der Menschen geben beiden Ländern die beiden besten Noten. Vor einem Jahr erhielt die Slowakei noch von 75 % der Bevölkerung die beste Bewertung. Der Anteil derer, die die Slowakei mit einer Vier oder Fünf bewerten, stieg um drei Prozentpunkte von 6 auf 9 %. Österreich hingegen hat seine Gesamtbewertung leicht verbessert und ist somit in der Rangliste der beliebtesten Länder nun auf Platz 1.
An dritter Stelle liegt die Schweiz (68 %), gefolgt von Italien, Polen und den Niederlanden (jeweils 64 %). Rund drei Fünftel der Tschechen bewerten auch Dänemark, Norwegen, Kanada, Schweden, Kroatien und das Vereinigte Königreich positiv. Slowenien, Frankreich, Deutschland, Belgien und Japan werden ebenfalls von mehr als 50 % positiv gesehen. Rund zwei Fünftel der Bevölkerung haben eine gute Einstellung zu Ungarn, den USA, Litauen und Taiwan. Am Ende der Liste findet man China (19 %), Russland (15 %) und Palästina mit nur 12 % an positiven Bewertungen.
Vergleicht man die Durchschnittsnoten der verschiedenen Länder, erhält man eine ähnliche Erkenntnis. In fast allen Fällen haben sich die Noten seit 2023 um höchstens einen Zehntelpunkt verändert. Die Ausnahmen sind Palästina (eine Verschlechterung um 0,3) sowie Israel und die Ukraine (jeweils eine Verschlechterung um 0,2).
Die Slowakei bleibt an erster Stelle mit einer Durchschnittsnote von 2,0. Dahinter folgt wie im letzten Jahr die Schweiz, die ebenfalls eine Note von 2,0 erhält, und Österreich mit einer Durchschnittsnote von 2,1. Die schlechteste Einstellung haben die Menschen gegenüber Russland (Note 3,9) – dies hat sich seit der letzten Umfrage nicht geändert.
Wie schon 2023 ist der Anteil der Sympathie gegenüber der Ukraine im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunken. Diese stieg erstmals 2022 im Zusammenhang mit dem russischen Einmarsch in das Land an. Im April 2022 bewerteten 36 % der Befragten die Ukraine mit einer 1 oder 2, im Juni 2023 waren es noch 33 % und im Juni 2024 nur noch 29 %. Die Werte sind also fast wieder auf das Niveau vor der Invasion zurückgegangen.
Auch das Verhältnis zu wichtigen Regional- oder Weltmächten hat sich seit dem letzten Jahr nicht wesentlich verändert. Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich werden von 55 bis 60 Prozent der tschechischen Bevölkerung unterstützt (dies ist der Anteil derjenigen, die eine Note von 1 oder 2 vergeben haben). In allen drei Fällen ist dies eine Veränderung von nur einem Prozentpunkt seit dem letzten Jahr. Die Beliebtheit der Vereinigten Staaten ist weiter relativ gering, ist jedoch seit Juni 2023 um zwei Prozentpunkte auf 44 % gestiegen.
Was die langfristige Entwicklung bzw. die Richtung des Wandels betrifft, so schneidet Deutschland von den wichtigsten westlichen Verbündeten der EU in der öffentlichen Meinung am besten ab. In den frühen 1990er Jahren wurde Deutschland relativ negativ wahrgenommen, aber heute erhält es als einziges Land eine deutlich positivere Bewertung als damals.
Unter den ausländischen Politikern schneidet Zuzana Čaputová wie schon im letzten Jahr am besten ab. 68 Prozent der Menschen haben eine positive Meinung von der ehemaligen slowakischen Präsidentin, was sogar etwas höher ist als im Jahr davor (65 Prozent). Im Vergleich dazu hat sich die Wahrnehmung des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Zelensky seit dem letzten Jahr um 8 Prozentpunkte verschlechtert, auf nunmehr 38 %. Der Politiker, der langfristig am negativsten wahrgenommen wird, ist Wladimir Putin. Seine Unterstützung liegt mit 13 Prozent genauso hoch wie im letzten Jahr.
Abschließend zeigt die aktuelle Umfrage von Mitte 2024, dass die Einstellung der Tschechen gegenüber anderen Ländern und ausländischen Politikern größtenteils stabil geblieben ist. Besonders bemerkenswert ist die steigende Beliebtheit Österreichs sowie der positive Wandel in den deutsch-tschechischen Beziehungen der letzten Jahre.
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