Warnung vor Uneinigkeit des Westens gegenüber Russland und China
Foto: Deutsche Bundesregierung
Der tschechische Präsident Pavel und sein deutscher Amtskollege Steinmeier setzen sich für eine weitere Stärkung der Beziehungen zwischen ihren Ländern ein. In einem weiteren Gespräch während seines Besuchs in Berlin mit dem deutschen Bundeskanzler Scholz, versprach dieser, dass Deutschland die Tschechische Republik im Falle von Problemen bei der Energieversorgung nicht fallen lassen werde.
Der tschechische Staatspräsident Petr Pavel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier trafen sich gestern in Berlin und betonten die engen Beziehungen zwischen ihren Ländern und wollen sich für deren weiteren Ausbau einzusetzen. Bei einem Empfang am Morgen wurde Pavel von Steinmeier mit militärischen Ehren empfangen, bevor beide Präsidenten bei einer Pressekonferenz die enge Freundschaft zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland lobten.
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Beide Staatsmänner betonten, dass die Beziehungen zwischen beiden Ländern nicht nur bilateral, sondern auch multilateral seien und dass sie fest in der EU und der NATO verankert seien. Ziel sei es, die freundschaftlichen Beziehungen weiter auszubauen. Aus diesem Grund lud Pavel Steinmeier für die zweite Jahreshälfte nach Prag ein.
In einer Rede vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) warnte Pavel vor der Uneinigkeit des Westens nicht nur gegenüber Russland, sondern auch gegenüber China.
Bei einem Treffen in der tschechischen Botschaft sprach Pavel mit dem Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, über den russischen Einmarsch in der Ukraine, aber auch über die Rolle Chinas und die Taiwan-Frage.
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Im Laufe des Tages besuchte Pavel auch die Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße, um an die dramatischen Fluchtversuche in den Westen zu erinnern. Gemeinsam mit seiner Frau Eva legte er einen Gedenkkranz nieder. Danach traf der tschechische Präsident mit Landsleuten zusammen, von denen einige tschechische Fahnen mitbrachten. Pavel erhielt von Kindern gemalte Bilder sowie ein Bilderbuch, das von Schülern der tschechischen Schule Rhein-Main in Neu-Isenburg, Hessen, erstellt wurde, berichtet das Nachrichtenportal ČT24.
Am späten Nachmittag erörterte Pavel die bilateralen Beziehungen mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Thema des Treffens waren unter anderem die Unterstützung der Ukraine und die Energiekrise. Pavel sagte vor Journalisten, dass der deutsche Bundeskanzler ihm versichert habe, dass die Tschechische Republik im Falle von Problemen bei der Energieversorgung auf die deutsche Solidarität zählen könne. In Bezug auf die Ukraine erklärte Scholz, dass Deutschland bereit sei, das umkämpfte Land langfristig zu unterstützen.
Der letzte Besuch eines tschechischen Präsidenten in Berlin fand im September 2018 statt, als Zeman nicht nur mit Steinmeier, sondern auch mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammentraf. Der deutsche Bundespräsident besuchte die Tschechische Republik zuletzt im August 2021.
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