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Tschechischer Politiker wegen Völkermord-Leugnung verurteilt

Der Politiker hatte das frühere Arbeitslager Lety bei Pisek als «nicht existierendes Pseudokonzentrationslager» bezeichnet

Foto: Pirátská strana, Wikimedia Commons


Prag (dpa) - In Tschechien ist der frühere Parlamentsabgeordnete Miloslav Rozner wegen Leugnung des Völkermords an den Roma während der NS-Zeit verurteilt worden. Ein Gericht in Prag verhängte am Montag eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten gegen den 45-Jährigen.


Der Politiker hatte vor fünf Jahren auf einem Parteitag das frühere Arbeitslager Lety bei Pisek als «nicht existierendes Pseudokonzentrationslager» bezeichnet. Wegen seiner Immunität als Abgeordneter konnte Rozner erst nach Ende seines Mandats belangt werden. Rozner gehört der ultrarechten Partei Freiheit und direkte Demokratie (auf Tschechisch SPD abgekürzt) an.


Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg starben im Arbeitslager Lety mehr als 300 Angehörige der Roma-Minderheit unter unmenschlichen Bedingungen, darunter viele Kinder. Mehr als 500 wurden nach Auschwitz deportiert.


In den 1970er Jahren entstand auf dem früheren Lagergelände eine Schweinemast, die erst vor wenigen Jahren nach langen Protesten geschlossen wurde. Künftig soll in Lety ein neues Mahnmal an den Porajmos - den nationalsozialistischen Völkermord an den europäischen Sinti und Roma - erinnern.

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