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Der Grund für das tschechische Interesse: das kleine Dorf Kunda
Die lettische Fluggesellschaft airBaltic hat kürzlich die Ergebnisse einer Online-Abstimmung veröffentlicht, bei der die Öffentlichkeit über die Benennung der 48 Flugzeuge ihrer Airbus A220-300-Flotte entscheiden konnte. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, Städte aus Lettland, Litauen und Estland auszuwählen, deren Namen künftig die Flugzeuge der Gesellschaft schmücken sollen. Die Abstimmung erlangte jedoch unerwartete Aufmerksamkeit, insbesondere durch das Engagement tschechischer Internetnutzer, die das Ergebnis erheblich beeinflussten.
Unter den Sieger Städten befindet sich auch das kleine estnische Dorf Kunda, das dank des Engagements tschechischer Internetnutzer mit deutlichem Vorsprung die meisten Stimmen erhielt. Kunda ist ein beschauliches Dorf im Norden Estlands mit etwa dreitausend Einwohnern. Der Grund für das tschechische Interesse an diesem Ort ist jedoch weniger idyllisch: In der tschechischen Sprache ist der Name des Dorfes ein Schimpfwort für das weibliche Geschlechtsteil. Dies führte dazu, dass sich in den sozialen Netzwerken eine Mobilisierung entwickelte, um Kunda zum Sieger Abstimmung zu machen.
Laut vorläufigen Ergebnissen hatte Kunda bis zum letzten Tag der Abstimmung 265.716 Stimmen gesammelt und führte damit souverän die Liste der estnischen Städte an. Weit abgeschlagen folgten die Stadt Püssi mit 17.788 Stimmen und die Hauptstadt Tallinn mit 9.121 Stimmen. Diese waren die letzten Zahlen der Online-Abstimmung, bevor airBaltic das finale Ergebnis bekanntgab, berichtet iDnes.cz.
airBaltic selbst reagierte zurückhaltend auf das überraschende Ergebnis. In einer offiziellen Erklärung wurde betont, dass unterschiedliche Bedeutungen von Namen in verschiedenen Sprachen unvermeidlich seien.
Der Wettbewerb wurde von airBaltic anlässlich des 35. Jahrestages des Baltischen Wegs ins Leben gerufen – einer historischen Menschenkette, die am 23. August 1989 über 600 Kilometer von Tallinn über Riga bis nach Vilnius reichte und das Streben der baltischen Staaten nach Unabhängigkeit von der Sowjetunion symbolisierte. Mit der Benennung der Flugzeuge nach Städten aus Lettland, Estland und Litauen möchte airBaltic dieses bedeutende historische Ereignis würdigen und die Verbindung zwischen den Nationen stärken, so der CEO der Fluggesellschaft, Martin Gauss.
Die endgültige Liste der 48 Städte, die in der Abstimmung erfolgreich waren, umfasst jeweils 16 Städte aus den drei baltischen Staaten. Die genaue Anzahl der erhaltenen Stimmen wurde auf der Webseite jedoch nicht mehr veröffentlicht.
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