Mitglieder des Netzwerkes tauschten online Ratschläge und Erfahrungen aus
Die tschechische Polizei hat einen Missbrauchsring aufgedeckt, der im Verdacht steht, Kinder missbraucht zu haben, indem sie Clubs und Vereine als Köder nutzten.
Laut Polizeiangaben sollen Mitglieder einer Gruppe Erfahrungen und Ratschläge darüber ausgetauscht haben, wie man Kinder über das Internet und in Vereinen ansprechen kann. Die Ermittler haben die Details des Falles bisher zurückgehalten, den Angeklagten droht im Falle einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu 12 Jahren.
Die Untersuchungen begannen zunächst in zwei Fällen von Kindesmissbrauch, die offenbar in einem Hort und einem Verein stattgefunden hatten, die ursprünglich dazu gedacht waren, Kindern eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Später wurde aufgedeckt, dass diese beiden Fälle miteinander verknüpft waren.
Die Polizei schweigt derzeit noch zu Einzelheiten des Falles und betonte, dass man immer noch einige der Verdächtigen verfolgt. Wie iROZHLAS.cz berichtet, handelt es sich bei der kriminellen Gruppe um Einzelpersonen und lose organisierte Gruppen mit ähnlichen Absichten, die in verschiedenen Regionen agierten. Inzwischen hat die Kriminalpolizei zahlreiche Durchsuchungen durchgeführt und mehrere Personen angeklagt, wobei zwei von ihnen in Untersuchungshaft genommen wurden.
Die ersten Missbrauchsfälle wurden in den Städten Tabor und Ostrau bekannt, wobei der Fall in Tabor bereits im vergangenen Mai von der südböhmischen Regionalpolizei aufgedeckt wurde. Der Organisator der Freizeitaktivitäten wird verdächtigt, über mehrere Jahre hinweg Kinder sexuell missbraucht zu haben.
Innenminister Vít Rakušan (STAN) reagierte auf diese schockierenden Enthüllungen und erwägt die Einführung eines Zertifikats für Personen, die in Kinderbetreuungsfeldern tätig sind. Dieses Zertifikat würde bestätigen, dass der Inhaber keine Straftaten gegen Kinder in der Vergangenheit begangen hat und könnte so dazu beitragen, den Schutz von Kindern zu verbessern. Laut dem Innenminister arbeiten einige Abgeordnete in Zusammenarbeit mit dem stellvertretenden Justizminister Karel Dvořák bereits an der Umsetzung dieser Schutzmaßnahme.