Tschechische Bierproduktion legt 2024 wieder zu
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Wachsender Export und der Trend zu alkoholfreiem Bier fördern den Absatz tschechischen Biers

Die Gesamtproduktion tschechischer Brauereien für den heimischen Markt und den Export lag 2024 bei knapp 20,9 Mio. Hektolitern – das sind 4,2 % mehr als 2023. Der Inlandsabsatz stieg dank des zunehmenden Interesses der Tschechen an alkoholfreiem Bier. Dessen Gesamtproduktion, einschließlich aromatisierter Varianten, belief sich auf 1,6 Mio. Hektoliter – so viel wie noch nie.
Die tschechische Brauindustrie beginnt sich nach Jahren des Wachstumsrückgang leicht zu erholen. Die Bierproduktion stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 % auf fast 20,9 Mio. Hektoliter. Hauptgründe dafür waren die wachsenden Bierexporte in EU-Länder und die steigende Nachfrage nach alkoholfreiem Bier in der Tschechischen Republik. Die Zunahme des Konsums alkoholfreier Biere im Jahr 2024 führte dazu, dass der gesamte Inlandsabsatz im Vergleich zum Vorjahr stieg.
„In den vergangenen zehn Jahren beobachten wir ein wachsendes Interesse an alkoholfreien Bieren, einschließlich aromatisierter Varianten, bei erwachsenen einheimischen Verbrauchern. Im vergangenen Jahr machten alkoholfreie Biere bereits fast 10 % des Gesamtabsatzes der inländischen Brauereien auf dem tschechischen Markt aus“, so Tomáš Slunečko, geschäftsführender Direktor des tschechischen Brauerei- und Mälzerverbands.
Andererseits ist der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von alkoholhaltigem Bier erneut gesunken: 2024 trank jeder Tscheche im Schnitt 126 Liter Bier – 16 Liter weniger als noch 2019.

Deutliches Wachstum bei alkoholfreiem Bier
Im zwölften Jahr in Folge bestätigte sich die Kategorie der alkoholfreien Biere als langfristig wachsendes und erfolgreiches Segment. Der Gesamtabsatz alkoholfreier Biere und ihrer aromatisierten Varianten lag bei über 1,6 Mio. Hektolitern – ein Anstieg von fast 14 % gegenüber 2023 und von mehr als 50 % gegenüber 2019. Die Brauereien haben auf die wachsende Nachfrage längst reagiert und ihr Sortiment um neue Geschmacksrichtungen sowie alkoholfreie Varianten verschiedener Bierstile erweitert.
Rückgang beim Absatz in Gastronomiebetrieben
Ein anhaltender Trend ist die Verlagerung des Bierkonsums von Kneipen und Restaurants (Horeca) hin zum Einkauf im Einzelhandel und Konsum zu Hause (Off-Trade). Die Schere zwischen Horeca und Off-Trade hat sich erneut zugunsten des Off-Trade geöffnet, auf den inzwischen 71 % des Bierabsatzes entfallen – der höchste je gemessene Wert, abgesehen von den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg.
Wachstum der Exporte
Der Anstieg der Gesamtexporte ist in erster Linie auf die wachsende Nachfrage zurückzuführen. 2024 stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 788.000 Hektoliter – ein Plus von mehr als 15 % – auf insgesamt 5,9 Mio. Hektoliter, den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung. Fast 90 % dieses Wachstums entfielen auf Länder der Europäischen Union. Besonders gefragt ist tschechisches Bier in Deutschland und der Slowakei.
Tschechen bevorzugen Dosen und Lagerbier
Die klassische Glasflasche bleibt die beliebteste Verpackungsform, doch ihr Anteil am Gesamtabsatz sank im vergangenen Jahr um einen Prozentpunkt auf 39 %. Dagegen legte der Anteil der Dosen deutlich zu: Sie machten 23 % aller Bierverpackungen aus – ein Anstieg um mehr als ein Zehntel im Vergleich zum Vorjahr. Die Beliebtheit von Dosen erklärt sich durch ihre Praktikabilität: Sie sind leicht, handlich, schützen den Inhalt gut und lassen sich schnell kühlen. Die Nachfrage nach PET-Flaschen ist hingegen wieder leicht gesunken.
Die beliebteste Biersorte der Tschechen bleibt Lagerbier mit einer Stammwürze von 11 bis 12 %, dessen Anteil um einen Prozentpunkt auf 58,3 % stieg. Die Nachfrage wächst von Jahr zu Jahr – auf Kosten der schwächeren Biere mit 7–10 %, deren Anteil auf 36,9 % zurückging. Das Interesse an anderen Biersorten liegt seit über 15 Jahren konstant bei 4–5 %. Český svaz pivovarů a sladoven
(Tschechischer Verband der Brauereien und Mälzereien)