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Tschechien erwartet Autobahnboom im Jahr 2024

Derzeit befinden sich 179 Kilometer Autobahnen im Bau

Tschechien erwartet Autobahnboom im Jahr 2024
Foto: Autobahn D3 | ŘSD ČR

Nach zwei Jahren, in denen in der Tschechischen Republik kaum mehr als 40 Kilometer neue Autobahnen eröffnet wurden, steht Tschechien im kommenden Jahr 2024 vor einem regelrechten Autobahnboom. Die ehrgeizigen Pläne sehen vor, eine Rekordzahl von 113,7 Kilometern an neuen Autobahnabschnitten zu eröffnen.


Zu den geplanten Projekten gehört unter anderem der Ausbau von 32 Kilometern der Autobahn D4 zwischen Příbram und Písek, 28 Kilometer der Autobahn D3 in Südböhmen um České Budějovice sowie ein 21 Kilometer langes Teilstück der Autobahn D55 bei Uherské Hradiště. Wenn man die neuen Abschnitte von Straßen der Klasse I hinzuzählt, wird die Gesamtlänge der neu eröffneten Verkehrswege sogar 150 Kilometer erreichen.


Verkehrsminister Martin Kupka (ODS) betonte die Bedeutung dieser Investitionen und erklärte gegenüber der Tageszeitung Právo: „Es ist wichtig, dass wir auch in Zeiten der Sparsamkeit das Investitionstempo hochhalten. Die Gesellschaft erwartet von uns – und ich sehe es als unsere Pflicht an -, dass wir in den kommenden Jahren lange vorbereitete Investitionen umsetzen können."


Die meisten dieser neuen Autobahnabschnitte sollen planmäßig im Herbst und gegen Ende des Jahres 2024 eröffnet werden. Dies gilt auch für die D4, die von dem französischen Konsortium Via Salis als erstes PPP-Projekt (Public Private Partnership) in Zusammenarbeit zwischen Staat und Privatwirtschaft gebaut wird.


Laut Jan Studecký, Sprecher der Straßen- und Autobahndirektion der Tschechischen Republik (ŘSD), befinden sich derzeit 179 Kilometer Autobahnen im Bau. Die Direktion wird im nächsten Jahr mit einem Rekordbudget von mehr als 78 Milliarden CZK arbeiten. Mit diesem Geld sollen neue Bauprojekte wie der Grenzabschnitt der D11 nach Polen, Abschnitte der Autobahn D35 als alternative Verbindung zwischen dem Osten und Westen des Landes sowie ein weiterer Teil des Prager Rings zwischen Běchovice und der D1 in Angriff genommen werden.


Die Fertigstellung der D11 (Hradecká dálnice) bis zur Grenze kann sich jedoch aufgrund eines Einspruchs der Umweltorganisation Děti Země (Kinder der Erde) um mehr als sechs Monate verzögern. Die Regierung bemüht sich weiterhin, eine Einigung mit den Umweltschützern zu erzielen, um die Verzögerung zu minimieren.


In Bezug auf die beiden Grenzabschnitte der D3 in Richtung Österreich wird derzeit der Auftragnehmer ausgewählt. Die Erweiterung der mittelböhmischen D3 durch Posázaví wird jedoch noch einige Jahre auf sich warten lassen, da das Projekt auf starken Widerstand bei Anwohnern, Urlaubern und Verbänden stößt.


Zu den neuen Autobahnabschnitten, die in diesem Jahr eröffnet wurden, gehören die Umfahrung bei Louny auf der D7, der zweite Teil der Umgehung von Frýdek-Místek auf der D48 sowie die Abzweigung auf der D8 bei Zdibi.


In den letzten zehn Jahren wurden in der Tschechischen Republik 142 Kilometer Autobahnen gebaut, wodurch das Autobahnnetz zu Beginn dieses Jahres auf eine Länge von 1.363 Kilometern angewachsen ist. Nach den derzeitigen Plänen soll das fertige Kernnetz rund 2.000 Kilometer umfassen, was bedeutet, dass noch 700 Kilometer fertiggestellt werden müssen. Das Verkehrsministerium hat das ehrgeizige Ziel, das gesamte Autobahnnetz innerhalb der nächsten zehn Jahre abzuschließen.

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