Privatinsolvenzen in Tschechien steigen 2025 deutlich – 16 % mehr als im Vergleich zum Vorjahr
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Am häufigsten sind Menschen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren von einer Privatinsolvenz betroffen

Die Zahl der Privatinsolvenzen in Tschechien steigt weiterhin deutlich an. Besonders betroffen sind strukturschwache Regionen wie Ústí nad Labem und Mährisch-Schlesien. Die wenigsten Fälle gab es in den Regionen Zlín und Vysočina.
Bis Ende Oktober haben die tschechischen Gerichte insgesamt 13.241 Privatinsolvenzen ausgesprochen – das entspricht einem Anstieg von 16 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Gleichzeitig wurden 13.664 Anträge auf Privatinsolvenz eingereicht, rund 12 % (1.476) mehr als 2024. Dies geht aus einer Analyse des Czech Credit Bureau (CRIF) auf Basis von Daten des Portals www.informaceofirmach.cz hervor.
„Die Zahl der persönlichen Bankrotte ist in diesem Jahr um 16 % gestiegen. Mit 13.241 Fällen erreicht die Zahl der Personeninsolvenzen den höchsten Stand seit 2020“, erklärt Věra Kameníčková, Analystin bei CRIF.
Regional zeigt sich ein deutliches Gefälle: Die meisten Privatinsolvenzen wurden in der Region Mährisch-Schlesien (2.049) registriert, gefolgt von Ústí nad Labem (1.844) und Mittelböhmen (1.400). Am wenigsten Fälle gab es in Zlín (446), Vysočina (469) und Karlsbad (487).
Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr fiel in allen Regionen unterschiedlich aus. In Prag stieg die Zahl der Privatinsolvenzen um 33 % und zeigt das ganze Jahr über eine starke Zunahme. In Vysočina stieg sie um 25 %, in Pilsen um 24 %. Geringere Zuwächse verzeichneten Zlín (+1 %), Liberec (+8 %) und Hradec Králové (+11 %).
Langfristig besonders gefährdet sind Menschen in strukturschwachen Regionen: Ústí nad Labem, Mährisch-Schlesien und Karlsbad. Mittlerweile zählt auch Mittelböhmen dazu. In Ústí nad Labem entfielen in den letzten 12 Monaten 50 Privatinsolvenzen auf 10.000 Einwohner über 15 Jahre. In Mährisch-Schlesien und Mittelböhmen waren es jeweils 24 Privatinsolvenzen. Die niedrigste Gefährdung verzeichnete Pilsen mit acht Pleiten pro 10.000 Einwohner, Vysočina und Zlín jeweils 11.
„Interessant ist, dass Regionen mit generell niedriger Gefährdung gleichzeitig überdurchschnittliche Wachstumsraten bei den Privatinsolvenzen zeigen. Dazu gehören Prag, Pilsen und Vysočina“, so Kameníčková weiter.
Am häufigsten sind Menschen zwischen 30 und 40 Jahren von einer Privatinsolvenz betroffen. Das Durchschnittsalter der Betroffenen sinkt leicht: Lag es 2008 noch bei 44,2 Jahren, beträgt es heute 42 Jahre. CRIF – Czech Credit Bureau








