Prags Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda besuchte Nürnberg zum 35. Jubiläum der Städtepartnerschaft
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Die Städtepartnerschaft besteht seit 1990 und beruht auf historischen Verbindungen, die bis weit ins Mittelalter zurückreichen

Die Städtepartnerschaft zwischen Prag und Nürnberg hat eine lange Tradition. Bei seinem Besuch in der fränkischen Metropole setzte Prags Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda ein deutliches Zeichen für den weiteren Ausbau der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit.
Zum 35. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen der Prager Hauptstadt und der fränkischen Metropole Nürnberg reiste Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda am 6. und 7. Dezember 2025 nach Bayern. Im Mittelpunkt standen Gespräche mit seinem Nürnberger Amtskollegen Marcus König sowie mehrere Programmpunkte, die die langjährige Zusammenarbeit der beiden Städte unterstrichen.
Svoboda betonte zum Auftakt der Reise die Bedeutung der Partnerschaft, die seit 1990 besteht und auf historischen Verbindungen beruht, die bis weit ins Mittelalter zurückreichen. Heute stützt sich die Zusammenarbeit vor allem auf Bildungs- und Kulturprojekte, Schüleraustausche und die Kooperation kommunaler Institutionen. „Wir feiern 35 Jahre Partnerschaft – ein Band, das wir mit konkreten Projekten weiter stärken und an die jüngeren Generationen weitergeben“, erklärte der Prager Oberbürgermeister.
An dem Arbeitstreffen nahm auch der Prager Stadtrat für Infrastruktur, Michal Hroza, teil. Die Delegationen befassten sich insbesondere mit künftigen Prioritäten der Partnerschaft und der Fortführung gemeinsamer Programme.
Ein besonderer Höhepunkt des Besuchs war die Aufführung der Kinderoper Brundibár im Staatstheater Nürnberg. Mitglieder der Dětská opera Praha, des Kinderchors des Staatstheaters sowie der Nürnberger Staatsphilharmonie präsentierten das Werk, dessen Entstehung in die Zeit des Zweiten Weltkriegs fällt. Die gemeinsame Produktion setzte ein Zeichen für kulturelle Zusammenarbeit und erinnerte zugleich an die gemeinsame europäische Geschichte. „Dass gerade Kinder aus Prag und Nürnberg dieses Werk auf die Bühne bringen, ist ein starkes Symbol“, sagte Svoboda. „Brundibár entstand unter schweren Umständen – Umstände, die unsere Nationen nie wieder trennen dürfen.“
Zum Programm gehörte auch der Besuch des Nürnberger „Markts der Partnerstädte“, auf dem Prag und Tschechien traditionell mit einem eigenen Stand vertreten sind. Anschließend führte die Delegation ein Abstecher zur nahegelegenen Wenzelsburg in Lauf an der Pegnitz. Die Festung, einst ein westlicher Stützpunkt der Länder der Böhmischen Krone unter Karl IV., beherbergt eine einzigartige Sammlung historischer Wappen – darunter vermutlich das älteste erhaltene Wappen Prags.
Die historischen Verbindungen zwischen beiden Städten reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück: Karl IV. besuchte Nürnberg über fünfzig Mal, sein Sohn Wenzel IV. wurde dort geboren, und in der Stadt wurde die Goldene Bulle verabschiedet. Mit der sogenannten Goldenen Straße waren Prag und Nürnberg zudem eng miteinander verbunden, bevor die politischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts die Beziehungen unterbrachen. Vor 35 Jahren wurden sie offiziell erneuert – und werden bis heute aktiv gepflegt.





