Neue städtische Verordnung in Prag: „Deštníkáři“ trotz Verbot weiterhin aktiv
- Tschechien News
- 10. März
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Ihren Spitznamen „deštníkáři“ haben sie von ihren typischen roten Regenschirmen, die überall im Zentrum der Stadt zu sehen waren

Seit einer Woche ist in Prag eine städtische Verordnung in Kraft, die den kommerziellen Verkauf von Eintrittskarten auf öffentlichen Plätzen verbietet. Sie gilt für das Denkmalschutzgebiet im Zentrum von Prag sowie für die Schutzzone im Stadtteil Prag 2. Die sogenannten Regenschirmverkäufer („deštníkáři“) versuchen jedoch bereits, das Verbot zu umgehen.
Ihren Spitznamen „deštníkáři“ haben sie von ihren typischen roten Regenschirmen, die auf dem Altstädter Ring (Staroměstské náměstí), dem Wenzelsplatz und dem Platz der Republik (Náměstí Republiky) zu sehen waren. Sie sprachen Touristen an und boten ihnen unter dem Vorwand der „Wohltätigkeit“ Fahrkarten für Busrundfahrten in der Stadt, sogenannte Hop-on-Hop-Off-Touren, an. Der Verkauf auf der Straße – außerhalb von Ladengeschäften – ist in Prag jedoch verboten.
Die Verordnung ist seit einer Woche in Kraft.
Der Verkauf von Eintrittskarten unter dem Vorwand der Durchführung von Spendensammlungen ist nun durch eine städtische Verordnung verboten. Der Erlass trat am 1. März in Kraft. Die einzigen Regenschirme, die jetzt noch auf dem Altstädter Ring zu sehen sind, gehören den Reiseführern. Allerdings sind die Regenschirmverkäufer nicht verschwunden; sie betreiben ihre Aktivitäten weiterhin, nun jedoch in Zivilkleidung, wie ein Test der bekannten YouTuber Janek Rubeš und Honza Mikulka alias Prague Honest Guide zeigt.
Die Prager Polizeibeamten haben laut einem Bericht des Nachrichtensenders ČT24 bereits mehrere Fälle dokumentiert, in denen sie versteckte Verkäufe vermuten, und werden die Unterlagen an die Verwaltungsbehörden zur Überprüfung weiterleiten. Auf den Verstoß gegen die Verordnung steht eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Kronen.