Grünes Licht für neues Stadtviertel auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Žižkov
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- vor 5 Tagen
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Prag beschließt die größte Flächennutzungsplan-Änderung seiner Geschichte

Der Umgestaltung des Areals des ehemaligen Güterbahnhofs Nákladové nádraží Žižkov (NNŽ) zu einem modernen Stadtviertel steht nun nichts mehr im Wege. Rund 20 Jahre nach dem Ende der ursprünglichen Nutzung ist es nach zahlreichen Verhandlungen gelungen, eine Einigung mit den Investoren zu erzielen und anschließend den Flächennutzungsplan für das Gebiet zu ändern.
Nach vielen Verhandlungen konnte Anfang des Jahres eine Einigung mit den Investoren erzielt werden, was jetzt zusammen mit der Änderung des Flächennutzungsplans den Beginn des Bauvorhabens ermöglicht. Geplant ist die Errichtung eines Viertels für rund 20.000 Einwohner, wobei 95 % der Fläche für Wohnraum genutzt werden sollen.
„Die Genehmigung dieser Änderung des Flächennutzungsplans ist ein historischer Meilenstein für Prag. Das Gelände des Güterbahnhofs Žižkov stand jahrelang sinnbildlich für ungenutztes Potenzial im Herzen der Stadt. Heute geben wir diesem Ort eine neue Zukunft – es entsteht ein modernes Viertel mit Wohnungen, Kindergärten, Schulen, Parks und einem Kulturzentrum. Es ist ein Beispiel für eine verantwortungsvolle und durchdachte Entwicklung, bei der die Stadt klare Regeln vorgibt und die Investoren sich fair daran beteiligen. Prag muss sich weiterentwickeln, aber dabei auch die Lebensqualität seiner Bewohner im Blick behalten – und genau das ist uns hier gelungen“, sagt der Oberbürgermeister von Prag, Bohuslav Svoboda.
Vom Güterbahnhof zum modernen Viertel
Die Umgestaltung dieses Gebiets ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer modernen und nachhaltigen Stadtentwicklung, die qualitativ hochwertigen Wohnraum, Infrastruktur und öffentliche Einrichtungen für zukünftige Generationen schaffen wird. Ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung wird die Umnutzung des historischen Gebäudes des NNŽ (Nákladového nádraží Žižkov) sein, das die Hauptstadt Prag im Dezember 2024 erworben hat. Geplant sind ein sozio-kulturelles Zentrum, ein Schulcampus, Büroflächen und städtische Wohnungen. Das Gebäude wird so eine neue Nutzung erhalten und sich zu einem natürlichen Zentrum des neuen Stadtviertels entwickeln.
Teil der Umgestaltung ist auch eine neue Verkehrsinfrastruktur, bei deren Entwicklung Prag mit den Investoren zusammenarbeiten wird. Der Bau der Straßenbahnlinie Olšanská - Habrová soll 2026 beginnen. Diese Linie wird die Verkehrsanbindung erheblich verbessern und den Bewohnern eine komfortable Verbindung des neu entstehenden Viertels mit dem Rest der Metropole ermöglichen.
Neben der Wohn- und Verkehrsinfrastruktur legt das Projekt auch einen Schwerpunkt auf die ökologischen Aspekte des Bauens. Geplante Parks und öffentliche Flächen werden städtisches Grün bieten, das zur Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner beiträgt. Der Architekturwettbewerb für den Industriepark wird ebenfalls eine moderne und funktionale Lösung für das gesamte Gebiet sicherstellen.
Nákladové nádraží Žižkov: Güterbahnhof Žižkov
Das Areal des Güterbahnhofs wurde nach 1927 auf den ehemaligen Höfen Direktorka, Vápenka und Červený dvůr errichtet. Der Betrieb begann 1936 und endete 2002. Die Hauptverwaltungsgebäude wurden von Karel Caivas und Vladimír Wiess entworfen. Das Gelände war für seine Zeit technisch sehr fortschrittlich und verfügte über Kühlräume, automatische Waagen und Förderbänder.