Gefährliche Mischung: Fentanyl auf Festival in Tschechien entdeckt

Konsumenten wissen oft nicht, dass ihrer Droge die gefährliche Substanz beigemischt wurde

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Eine neue Drogenmischung aus Pervitin und Fentanyl sorgt auf einem Musikfestival in Tschechien für Alarm. Schon kleine Mengen der Substanz können lebensbedrohlich sein.

Auf einem bislang nicht näher spezifizierten Musikfestival in Tschechien ist eine neue Droge aufgetaucht, die Pervitin und Fentanyl kombiniert. Experten warnen vor einem besonders hohen Risiko einer Überdosierung aufgrund dieser Mischung.

Fentanyl wird medizinisch zur Behandlung starker Schmerzen, etwa bei Krebspatienten, verschrieben. In den USA führt die Substanz jedes Jahr zu Tausenden von Todesfällen durch Überdosierung. In Tschechien starben im vergangenen Jahr insgesamt 77 Personen an einer Drogenüberdosis, davon war Fentanyl bei 15 Fällen beteiligt.

„Fentanyl ist ein synthetisches Opioid, dessen Einnahme selbst in kleinen Mengen lebensbedrohlich sein kann. Das Risiko steigt deutlich, wenn es mit anderen dämpfenden Substanzen wie Alkohol oder Benzodiazepinen (Schlafmittel) kombiniert wird“, erklärt das Nationale Überwachungszentrum für Drogen und Abhängigkeiten (NMS) in einer Pressemitteilung.

Das NMS weist darauf hin, dass Konsumenten oft nicht wissen, dass ihrer Droge – beispielsweise Pervitin – Fentanyl beigemischt wurde. Dies kann zu unbeabsichtigten Überdosierungen führen. Bei Anzeichen wie starker Schläfrigkeit, Atemproblemen oder Bewusstlosigkeit sollte sofort der Rettungsdienst alarmiert werden.

Nach Angaben der Polizei gelangt Fentanyl in Tschechien entweder als Schmerzpflaster, die häufig über berechtigte Patienten bezogen werden, oder durch Lecks in der pharmazeutischen Distribution auf den Schwarzmarkt. Die Droge ist hochwirksam: bis zu fünfzigmal stärker als Heroin und hundertmal stärker als Morphin. Der tschechische Drogenmarkt wird weiterhin klar von Methamphetamin – besser unter dem Namen Pervitin bekannt – dominiert. Die Droge gilt als mit Abstand gefährlichstes Suchtmittel im Land – sowohl aus kriminalistischer, gesundheitlicher als auch sozialer Sicht.