Die größte Gruppe ausländischer Arbeitnehmer besteht derzeit aus Ukrainern, deren Zahl sich seit 2015 fast versechsfacht hat
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Tschechische Republik einen Anstieg ausländischer Arbeitnehmer, wobei die Gesamtzahl im Dezember auf über 820.000 stieg. Dies entspricht etwa dem 2,5-fachen Wert im Vergleich zu Ende 2015. Statistiken des Arbeitsamtes zeigen, dass mehr als ein Drittel der ausländischen Beschäftigten aus der Ukraine stammt, gefolgt von Arbeitnehmern aus der Slowakei.
Die Arbeitsämter in der Tschechischen Republik registrierten im vergangenen Jahr insgesamt rund 31.000 neue ausländische Arbeitskräfte. Am größten ist derzeit die Gruppe der ukrainischen Arbeitnehmer (285.545), deren Zahl sich seit 2015 fast versechsfacht hat. Die Slowakei stellt die zweitgrößte Gruppe, gefolgt von Arbeitnehmern aus weiteren EU-Ländern. Insgesamt beträgt der Anteil der ausländischen Arbeitnehmer nun fast ein Fünftel der Gesamtbeschäftigten in der Tschechischen Republik.
Experten betonen, dass der demografische Wandel und die Alterung der Bevölkerung in der Tschechischen Republik zu einem Mangel an Arbeitskräften führen könnte und dies in Folge das Wirtschaftswachstum einschränken würde.
Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, plant die Regierung neue Maßnahmen. Bereits im letzten Jahr wurden die Quoten für ausländische Arbeitskräfte erhöht. Arbeitsminister Marian Jurečka sagte laut Hospodářské noviny, dass das Kabinett in diesem Jahr, falls nötig, eine weitere Erhöhung der Quoten für ausländische Arbeitnehmer diskutieren werde.
Eine Novelle des Arbeitsministeriums sieht ein neues Punktesystem vor, das geprüften Arbeitgebern erleichtern soll, ausländische Arbeitskräfte einzustellen. Geplant ist, dass ausländische Arbeitnehmer Punkte für ihre Ausbildung, Erfahrung und ihre Sprachkenntnisse sammeln können, wodurch hochqualifizierte Personen einen erleichterten Zugang zum tschechischen Arbeitsmarkt erhalten würden.