Das Kernkraftwerk Dukovany wird in Zukunft den Brennstoff in den Reaktoren länger nutzen
Foto: AKW Dukovany | Wikipedia
ČEZ investiert Milliarden in Dukovany, um die Laufzeit des Kernkraftwerkes bis 2047 sicherzustellen und verhandelt mit zwei möglichen Brennstoff Lieferanten, um das Risiko einer Abhängigkeit von Russland zu verringern.
Der tschechische Energiekonzern ČEZ wird im Kernkraftwerk Dukovany in diesem Jahr über 2,3 Milliarden Kronen für die Modernisierung der Anlage ausgeben, das ist fast eine halbe Milliarde Kronen mehr als im Jahr zuvor. Mit der Investition will ČEZ sicherstellen, dass die Reaktorblöcke in Dukovany mindestens 60 Jahre, also mindestens bis 2047 weiter zur Stromerzeugung genutzt werden können, das berichtet das Nachrichtenportal Seznam Zprávy.
Das Kernkraftwerk Dukovany wird in Zukunft den Brennstoff in den Reaktoren länger nutzen. Im Laufe dieses Jahres wird ČEZ den Nachlade-Prozess der Blöcke schrittweise von 12 auf 16 Monate umstellen. Die Verlängerung der Nutzungsdauer der Brennstäbe bedeutet einen längeren Zeitraum der Stromerzeugung und verringert dadurch die Anzahl der Abschaltungen der vier Reaktorblöcke, um den alten Brennstoff durch neuen zu ersetzen.
Zurzeit verwendet Dukovany noch russischen Kernbrennstoff von TVEL (ROSATOM). Nach Kriegsbeginn in der Ukraine im vergangenen Jahr hatte das Kraftwerk laut Direktor Roman Havlín Brennstoffreserven für drei Jahre gelagert.
Im vergangenen Jahr konnte ČEZ noch die vertraglich vereinbarten Brennstäbe importieren, aber man verhandelt bereits mit zwei weiteren möglichen Lieferanten, um das Risiko einer Abhängigkeit von Russland zu verringern. Laut Havlín plant das Kraftwerk die Lagerräume für neue Brennstäbe zu erweitern, damit man in Zukunft Brennstoffreserven für bis zu vier Jahren lagern kann.
Die Reaktorblöcke im Kernkraftwerk Dukovany wurden schrittweise zwischen 1985 und 1987 in Betrieb genommen. Die Betreibergesellschaft ČEZ bereitet zurzeit den Bau eines neuen Reaktorblocks vor welcher bis 2036 fertiggestellt sein soll.