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Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds stellt 1,5 Millionen Euro für neue Projekte bereit

Kirchen, Synagogen und Friedhöfe: Zukunftsfonds investiert in gemeinsames Kulturerbe

Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds stellt 1,5 Millionen Euro für neue Projekte bereit
Foto: Toleranzkirche (Rudník v Krkonoších) | Wikipedia

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds unterstützt 161 neue Projekte. Im Mittelpunkt steht die Renovierung von 30 Kirchen, Synagogen sowie deutscher und jüdischer Friedhöfe, die an das gemeinsame kulturelle Erbe in Tschechien erinnern.


Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds hat die Förderung von insgesamt 161 neuen Projekten beschlossen. Dafür stellt er ein Fördervolumen von rund 1,5 Millionen Euro bereit, wie der Verwaltungsrat am Dienstag in Prag bekanntgab.


Ein besonderer Schwerpunkt der aktuellen Förderrunde liegt auf der Erhaltung sakraler Bauwerke und historischer Begräbnisstätten. Dabei handelt es sich um Kulturgüter, die maßgeblich von deutschen und jüdischen Einwohnern der böhmischen Länder geprägt wurden. Konkret unterstützt der Zukunftsfonds die Renovierung von 18 Kirchen, zwei Synagogen sowie sechs deutschen und vier jüdischen Friedhöfen. Für die Sanierung dieser insgesamt 30 Denkmäler stehen rund 480.000 Euro zur Verfügung.


Nach Angaben der Verwaltungsratsvorsitzenden Rita Hagl-Kehl und Jindřich Fryč gehe es dabei auch um einen Generationenwechsel im Umgang mit dem kulturellen Erbe. Die Menschen, die persönliche Erinnerungen mit diesen Orten verbinden, würden zunehmend weniger. Gleichzeitig entstehe neues Engagement – vor allem durch jüngere Initiativen, Vereine, Einzelpersonen und Gemeinden, die sich für die Geschichte ihrer Orte interessieren und Verantwortung für deren Erhalt übernehmen. Viele der sanierten Gebäude entwickelten sich dabei zu Begegnungsorten für Menschen aus Deutschland und Tschechien.

Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds stellt 1,5 Millionen Euro für neue Projekte bereit
Foto: Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds

Der Verwaltungsrat würdigte in diesem Zusammenhang auch das Förderprogramm des tschechischen Ministeriums für Regionalentwicklung, das sich der Instandsetzung deutscher Gräber in Grenzregionen widmet.


Beispiele geförderter Projekte


Die Ruine einer der ältesten evangelischen Kirchen in Rudník im östlichen Riesengebirge soll gesichert und schrittweise revitalisiert werden. Die Gemeinde Rudník arbeitet dabei mit Nachfahren ehemaliger deutscher Einwohner zusammen. Geplant sind zunächst statische Sicherungen und die Neueindeckung des Turms, später der Umbau zu einem Kulturzentrum.


In Kerhartice werden acht historische Grabsteine auf dem deutschen Friedhof restauriert und das Hauptkreuz erneuert. Der Ort gilt heute als Zentrum des geistlichen und kulturellen Lebens der Gemeinde und als Treffpunkt der deutsch-tschechischen Begegnung.


Auch Bildungs- und Medienprojekte erhalten Unterstützung. Ein Schüleraustausch zwischen Neckargemünd und Jindřichův Hradec widmet sich dem Thema „Never again! – 80 Jahre Kriegsende“. Zudem entsteht mit „Die unsichtbare Wand“ eine deutsch-tschechische TV-Dokumentation über das kulturelle Leben im Prag der Zwischenkriegszeit.


Eine Liste der bewilligten Projekte finden Sie hier (Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds).



Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds

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