Vertrauen in die tschechische Wirtschaft ist im Mai spürbar gestiegen
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Vertrauensindikator erstmals seit Juli 2022 über dem Langzeitdurchschnitt

Die Stimmung in der tschechischen Wirtschaft hat sich im Mai spürbar verbessert. Sowohl das Vertrauen der Unternehmen als auch der Verbraucher ist gestiegen. Erstmals seit Juli 2022 liegt der zusammengesetzte Vertrauensindikator wieder über dem Langzeitdurchschnitt. Besonders optimistisch zeigt sich der Dienstleistungssektor.
Die Stimmung in der tschechischen Wirtschaft hat sich im Mai spürbar verbessert. Der zusammengesetzte Vertrauensindikator, gemessen als Basisindex, stieg im Monatsvergleich um 4,3 Punkte auf einen Wert von 101,0. Beide Teilbereiche – das Vertrauen der Unternehmen wie auch das der Verbraucher – entwickelten sich dabei positiv. Der Unternehmensvertrauensindex legte um 4,5 Punkte auf 101,0 zu, das Verbrauchervertrauen erhöhte sich gegenüber April um 3,0 Punkte auf 100,7.
Dienstleistungen und Industrie als Stimmungsheber
Besonders deutlich zeigte sich das gestiegene Vertrauen bei den Unternehmern im Dienstleistungsbereich, wo der Index um 6,6 Punkte zulegte, sowie im Industriesektor mit einem Plus von 3,9 Punkten. Dagegen sank das Vertrauen im Handel um 1,8 Punkte und im Baugewerbe um 1,7 Punkte.
„Im Mai hat sich das Vertrauen unter den Unternehmen spürbar verbessert – vor allem in ausgewählten Dienstleistungsbranchen und in der Industrie“, sagte Jiří Obst, Leiter der Abteilung für Konjunkturumfragen beim Tschechischen Statistikamt (ČSÚ). In den Dienstleistungen seien es vor allem die gestiegenen Erwartungen an die Nachfrage im Finanzsektor, die zum positiven Trend beigetragen hätten. In der Industrie hingegen sei das gestiegene Vertrauen vor allem auf die Hoffnung auf ein höheres Produktionswachstum in den kommenden Monaten zurückzuführen. „Der Vertrauensindikator liegt damit erstmals seit Juli 2022 wieder über seinem Langzeitdurchschnitt“, so Obst.
Verbrauchervertrauen auf Halbjahreshoch
Auch die Konsumenten zeigten sich im Mai optimistischer: Der entsprechende Indikator stieg um 3,0 Punkte auf 100,7. Laut ČSÚ sank im Monatsvergleich der Anteil der Verbraucher, die in den kommenden zwölf Monaten eine Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage erwarten. Ebenso ging die Zahl der Haushalte zurück, die mit einer Verschlechterung ihrer eigenen finanziellen Situation rechnen. Auch der Anteil jener, die ihre aktuelle finanzielle Lage schlechter einschätzen als vor einem Jahr, verringerte sich leicht. Unverändert blieb hingegen die Zahl der Befragten, die in den kommenden zwölf Monaten keine größeren Anschaffungen planen.
„Das Verbrauchervertrauen hat im Mai seinen höchsten Stand seit einem halben Jahr erreicht und liegt leicht über dem langfristigen Mittelwert“, erklärte Anastasija Neradová aus der Abteilung für Konjunkturumfragen des ČSÚ. Hauptursache für diesen Anstieg seien deutlich geringere Sorgen über eine Verschlechterung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage sowie moderatere Befürchtungen in Bezug auf die persönliche finanzielle Situation.