Tschechische Kronjuwelen ab heute auf der Prager Burg zu sehen
- Tschechien News

- 18. Sept.
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Die diesjährige Ausstellung trägt den Titel „Schatz im Dunkeln“ und erinnert an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs

Ab heute sind die tschechischen Kronjuwelen wieder auf der Prager Burg zu sehen. Die Ausstellung „Schatz im Dunkeln“ verbindet die Krönungsinsignien mit einzigartigen Zeitdokumenten zum 80. Jahrestag des Kriegsendes.
Von heute, Donnerstag, dem 18. September, bis Montag, den 29. September, werden Krone, Reichsapfel und Zepter im Vladislav-Saal der Prager Burg zu sehen sein. Die Ausstellung trägt den Titel „Schatz im Dunkeln“ („Poklad v temnotě“) und erinnert an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs. Besucher erwartet neben den Insignien der böhmischen Könige auch eine Reihe einzigartiger Archivstücke, die mit dieser Epoche verbunden sind.
Im vergangenen Jahr nutzten fast 47.000 Menschen die Gelegenheit, die Symbole der tschechischen Staatlichkeit aus nächster Nähe zu bestaunen. Die kostbaren Stücke wurden am Montag, dem 15. September, aus der Kronkammer geholt – traditionell durch die sieben Schlüsselträger.
Die ersten beiden Ausstellungstage waren Schulkindern vorbehalten, ehe sich die Türen ab heute um 9 Uhr auch für die breite Öffentlichkeit öffnen. Letztmals zu sehen sind die Juwelen am Montag, den 29. September, bevor sie zurück in die Kronkammer des Veitsdoms gebracht werden. Der Eintritt bleibt, wie schon in den Vorjahren, kostenlos. Geöffnet ist täglich von 9 bis 17 Uhr.

„Auf Entscheidung des Präsidenten stellen wir die Juwelen jedes Jahr aus. Sie sind ein Symbol der tschechischen Staatlichkeit, und jeder sollte die Möglichkeit haben, sie ohne langes Anstehen zu sehen“, erklärt Veronika Wolf, Kultur- und Programmleiterin der Prager Burg. Das Ausstellungskonzept werde stets erneuert, um neue Blickwinkel zu eröffnen. „In diesem Jahr hat uns der 80. Jahrestag des Kriegsendes inspiriert – ein Ereignis, das selbstverständlich auch die streng gehüteten Schätze nicht unberührt ließ.“
Besucher erhalten Einblicke in historische Dokumente und Objekte, die den dramatischen Kontext der Kriegsjahre verdeutlichen. Zu sehen sind unter anderem Fotografien aus jener Zeit, als der stellvertretende Reichsprotektor Reinhard Heydrich über einen Teil der Schlüssel zur Kronkammer verfügte. Auch ein Bauplan der Kammer, in der die Juwelen während der Bombardierungen Prags eingemauert wurden, gehört zur Ausstellung.
Nicht fehlen darf eine massive Eichenkiste, die eigens für den Transport der Krönungsinsignien angefertigt wurde, sowie die Amtsstempel des damaligen Präsidenten Emil Hácha. Als eines der zentralen Exponate gilt das Originalprotokoll von Háchas Begegnung mit Adolf Hitler in Berlin – nur wenige Stunden vor der Ausrufung des Protektorats Böhmen und Mähren. Die einzigartigen Stücke stammen aus dem Archiv der Präsidialkanzlei sowie aus den Sammlungen der Verwaltung der Prager Burg.
Die Ausstellung gliedert sich in sechs thematische Kapitel, die Besucher Schritt für Schritt durch die bewegte Geschichte führen.








